Bernhard Peter
Götterindex Indiens - alphabetisches Verzeichnis mythologischer Gestalten: Buchstabe P

Padma: Lotus

Padma: Lakshmi nahm, um ihrem Gatten Vishnu in seinen Inkarnationen als Avatara nahe zu bleiben, die Gestalt seiner jeweiligen Partnerin an. Dem Zwerg Vamana war Lakshmi die Padma.

Panchanana: Der mit den fünf Gesichtern. Diese Darstellung Shivas vereinigt gleich fünf Eigenschaften Shivas in einer: Isana (Herrscher), Tatpurusa (höchster der Menschen), Aghora (ohne Furcht oder Furcht einflößend), Vamadeva (Gottheit der linken Hand) und Sadyojata (der plötzlich Geborene).

Pandavas: Die „Guten“ der Mahabharata, die fünf Söhne des Pandu. Ihre Namen sind Arjuna, Yudisthira, Bhima, Nakula und Sahadeva. Alle fünf Pandavas haben Draupadi zur Frau. Die fünf Brüder sind Vettern des Krishna. In der Mahabharata bekämpfen sie die Kauravas.

Pandu: Vater der fünf Pandavas und Bruder des Dhritarashtras. Die 5 Söhne wurden aber nicht von ihm gezeugt, sondern von Göttern: Yudhisthira, Bhima, Arjuna sowie Basusena = Karna, der bei Adoptiveltern (Adhiratha und Radha) aufwächst, sind Kinder Kuntis, vor der Ehe gezeugt, Basusena mit dem Sonnengott, Yudhisthira mit Yama, Bhima mit dem Windgott Vayu, Arjuna mit dem Regengott Indra. Die Zwillinge Nakula und Sahadeva wurden von Pandus zweiter Frau Madri mit dem himmlischen Zwillingspaar Ashvin gezeugt.

Parashurama: ein Avatara Vishnus. Parashu-Rama oder auch Parasurama kämfte gegen die Herrschaft der Kshatriyas (Kriegerkaste). Die Brahmanen waren die Hüter der Spiritualität und Vermittler zwischen Menschen und Götter. Die zweite Kaste, die Kshattriyas, waren die Kriegerkaste, welche die politische und militärische Macht im Lande hatten. König Kartavirya-Arjuna piesackte den Brahmanen und Einsiedler Jamadagni. Parasurama, Vishnus Inkarnation als jüngster Sohn des Einsiedlers, rächte die Missetaten des Kshattriya-Königs. Er erschlug alle Soldaten mit der Axt und auch den König selbst und nach dem späteren Mord an dem Einsiedler auch die Söhne des Königs, die die Untat begangen hatten. Die Geschichte zeigt, daß die Welt trotzdem der Willkür der Kriegerkaste nicht hilflos ausgeliefert ist.

Parasu-Rama: siehe Parashurama

Parjapati: siehe Prajapati

Parvati: Parvati, Uma, Durga und Kali sind die Namen für vier verschiedene Aspekte der selben Göttin. Sie ist die Gattin bzw. Shakti Shivas. In feierlicher Zeremonie wurde sie ihm mit Brahma selbst als Priester angetraut. Sie ist die Mutter des Elefantengottes Ganesha und des Skanda (Karttikeja) sowie des Viraka. Parvati selbst ist die Tochter des Himalaya (Himavan, Himavats) und der Bergnymphe Mene (Menga), die selbst vom Weltenberg Meru abstammt. Parvati hat eine Schwester, Ganga. Parvati kann viele Erscheinungsformen annehmen, dabei sind die als Parvati und Uma die sanften, gnädigen und friedvollen, die als Durga (Durgha) und Kali die schrecklichen und rächenden, wobei Kali noch ein paar Grade furchtbarer ist als Durga, welche die gemäßigtere Form der zornigen Göttin ist. Als Durga und Kali tritt sie auf, um das Böse zu bekämpfen.
Parvati ist die Weltenmutter, die anmutige, sanfte und gütige Göttin und göttliche Mutter. Sie ist Herrin über Leben und Tod, kann Leben schenken, aber auch zerstören. Sie ist die Shakti des Hochgottes Shiva - Shiva vermag nichts ohne sie, denn sie ist im Shaktismus das weiblich-dynamische und aktive Gegenstück zu ihm. Der Name "Parvati" bedeutet "Tochter der Berge" und spiegelt ihre Abstammung wider. Parvati ist auch die Wiedergeburt von Sati.
Darstellung: sitzend oder stehend, in der rechten Hand eine Lotusknospe haltend. Bei plastischen Skulpturen sind oft die Finger der rechten Hand zu einem Ring geschlossen, damit die Gläubigen ihr frischen Lotus geben können. Lakshmi wird in gleicher Haltung portraitiert, aber Lakshmi ist an einem Brustband zu erkennen, welches Parvati fehlt. Parvati ist dunkelhäutig. Ihr Reittier ist ein Löwe.

Parwali: siehe Parvati

Patala: Unterwelt der Kosmographie, bevölkert mit Asuras, Danavas, Daityas, Yaksas und Rakshasas, gefallenen Göttern, Dämonen, Schattengeistern, Kobolden und Nagas.

Pavana: Auch Vayu genannter Windgott, Vater des Affengottes Hanuman

Pradyumna: Sohn von Krishna und Rukmini. Entführt vom Dämon Sambara.

Prajapati: "Herr der Wesen", Weltschöpfer, uranfänglicher Schöpfergott männlicher Gestalt. Als Ursprung und oberster Herr aller Wesen gilt in vedischer Zeit die Gottheit Prajapati. Er wird als das erste Wesen gedacht. Er ist der Herr der Geschöpfe sowie der Vater der Götter, Dämonen und aller anderen Geschöpfe. Die Silbe "Bhuh" aussprechend brachte er die Erde hervor, mit der Silbe "Bhuvah" erschuf er die Luft und "Svah" singend erschuf er den Himmel. Aus seinem Atem Asu schuf er zuerst die Asuras sowie die Suras, danach die Menschen und Tiere der Erde. Die Suras wurden zu den "Guten", die Asuras zu den "Mächtigen", die in Opposition zu den Devas gingen und schließlich von den Suras/Devas besiegt wurden, worauf die Asuras zu Dämonen wurden. Am Anfang opferten sich die Götter ihm selbst, aus diesem Opfer entstanden Mond, Sonne, Götter, Himmel, Erde und die Himmelsrichtungen. Aus seinem eigenen Körper erschuf er die Welt. Aus seinem Mund wurde die Priesterkaste, die Brahmanen, aus seinen Armen wurde die Kriegerkaste, die Kshatriyas, aus seinen Beinen wurde die Kaste der Bauern und Kaufleute, die Vesiyas, und aus seinen Füßen schließlich entstand die Arbeiterkaste, die Sudras. In einer anderen Variante der Schöpfungsgeschichte wird erzählt, daß aus seinem Atem ein Bulle entstand, aus seiner Seele ein Mensch, aus seinen Augen ein Pferd, aus seinen Ohren ein Schaf und aus seiner Stimme eine Ziege.
Brahma ist eine Weiterentwicklung von Prajapati im späteren Hinduismus. Neu ist, daß er nun allein für Schöpfung zuständig ist. In vedischer Zeit teilten sich noch viele Götter in die Schöpfungsgewalt, Prajapati war lediglich das erste Wesen. Macht zur Schöpfung hatten dagegen mehrere Götter. Das ist jetzt anders. Brahma ist allein für die Entstehung der Welt zuständig. Brahma erschafft die Welt immer wieder neu, wenn sie zerstört wird.Seine Darstellung ist jetzt die eines vierköpfigen und vierarmigen Gottes, der auf einem großen, weißen Lotus sitzt, dessen Stengel dem Nabel Vishnus entspringt. Er hält in den Händen ein Palmblattmanuskript, das Symbol der Veden. Eine weiße Hamsa (Brahmanengans) ist Brahmas Reittier. Seine Gemahlin ist Sarasvati. Sarasvati ist eine Mischung aus der vedischen Flußgöttin Vak und einer Flußgöttin, sie ist zuständig für die schönen Künste und Gelehrsamkeit. Brahma ist einer der ganz großen Aufsteiger der nachvedischen Zeit, hat er es doch zu einem der drei Hochgötter und Teil des Trimurti geschafft.

Prakriti: die Urmaterie.

Prana: Lebensenergie

Pratipa: Sohn von Kuru aus der Sippe der Kauravas, Großvater des Bhisma

Preta: ein hungriger und durstiger Geist

Prisni: Frau Rudras in vedischer Zeit, Mutter der Maruts, Göttin der Erde und der Dunkelheit

Pritha: siehe Kunti

Prithiri: die Erde, Mutter aller Wesen

Prithivi: siehe Prithiri

Pururava: Gatte der Urbashi, der himmlischen Kurtisane, Großvater von Bharata, dem Begründer der Bharata-Sippe aus der Mahabharata.

Purusha: Urwesen, Urmensch mit 1000 Köpfen, 1000 Augen und 1000 Füßen, aus dessem Körper das Universum hervorging. Seine Seele wurde zum Morgen, seine Augen zur Sonne, sein Atem zur Luft, sein Haupt zum Himmel, seine Füße zur Erde und seine Ohren zu den Himmelsrichtungen. Aus den Körperteilen des Purusha entstanden die vier wichtigsten Kasten: Die Priester aus dem Mund, die Krieger aus den Armen, die Kaufleute aus den Schenkeln und die Bauern und Diener aus den Füßen. Vater der Viraj. Auch als maskuline Hälfte des Brahma bezeichnet.

Putana: "Die Zersetzende", eine Dämonin, nahm die Gestalt eines schönen Milchmädchens an, um im Auftrag Kamsas Krishna zu vergiften. Tochter von Bali.

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