Bernhard Peter
Götterindex Indiens - alphabetisches Verzeichnis mythologischer Gestalten: Buchstabe M

Madri: Zweite Frau des Pandu, des Stammvaters der Pandavas. Madri ist die Mutter von zweien der fünf Pandavas, von den Zwillingen Nakula und Sahadeva. Sie wurden mit dem himmlischen Zwillingspaar Ashvin gezeugt, nicht von Pandu.

Mahabahu: Sohn des Duhsasana, Enkel des mythologischen Königs Dhritarashtras. Aus der Sippe der Kauravas (Mahabharata).

Mahabali: siehe Bali

Mahadeva: wörtl. „großer Gott“, ein Aspekt des Hochgottes Shiva

Mahadevi: Gemeint ist Parvati, Gattin Shivas

Mahakala: „Große Zeit“, einer der destruktiven aspekte Shivas

Mahakali: siehe Kali

Mahayogin: Der große Asket. Shiva ist der Herr des Yoga und der Yogis, oft dargestellt in tiefer Meditation – versunken in der Freude der Glückseligkeit. Halknackt, den Körper mit weißer Asche beschmiert, hockt er in den Höhlen des Himalaya, in Askese (Tapasvita) lebend, in Meditation versunken. Die Hände halten einen Rosenkranz (Aksamala) oder sind in der Dhyana-Mudra (Meditationsgeste) übereinander gelegt. Als Mahayogin ist Shiva ein statischer Gott.

Mahisha: Dämon des Todes, Fürst der Hölle. Personifizierung des Todes in Büffelgestalt. Wurde von Durga/Kali besiegt. Nach der Mahabharata war es aber Skanda, der Mahisha besiegte.

Mahishasur: siehe Mahisha

Maitreya: Der Buddha der Zukunft.

Maja: Göttin der Täuschung, Mutter der Illusion, ihr Sohn ist Kamadewa. Vgl. Krishna-Legende.

Makara: Meeresungeheuer, dient Göttern als Reittier, vor allem Varuna

Makaras: Erddämonen

Manasa: Göttin der Schlangen, Schlangengöttin, Tochter von Kasyapa und Kadru, der Schwester des Schlangenkönigs. Schutzgöttin bei Schlangenbissen.
Mandara: Berg, auf dem sich der Himmel befindet, in dem der Regengott Indra wohnt. Wurde als Rührstock zum Verquirlen des Milchozeanes bei der Erschaffung der Welt verwendet.

Mangala: Sterngottheit, für den Mars zuständig

Manu: einer der Schöpfergötter und zugleich der erste Mensch, geboren vom Surya und von der Saranyu. Ahnherr des Menschengeschlechtes. Schuf die Kastengesetze. Mutmaßlicher Autor des einflußreichen Gesetzesbuches Manus, des Mana-dharma-shastra.

Manu Vaivasvata: König, der den indischen “Noah” darstellt, Sintflutgeschichte. Siehe Matsya (Inkarnation Vishnus)

Martanda: "Der Feuervogel". Er ist ein Adityas und auch ein Aspekt des Surya, er wird tot geboren, aus ihm entstand das Sonnengestirn. Seine Söhne sind die Ashvins und Revanta.

Marutas: Niedrige Götter der wilden Winde, wilde und unbändige Sturmgötter, in vedischen Zeiten Söhne des Rudra, Gefährten Indras, sie begleiten Indra in den Kampf und dienen ihm bei Hofe. Ihre Zahl wird widersprüchlich angegeben, mal sind es 2, mal 27, mal 60 und manchmal 180 an der Zahl. Ihr Charakter ist aggressiv und wild. Sie treiben die Wolken über den Himmel, sie fällen Bäume verursachen Schaden. Im Ramayana wird Ihre Entstehung erzählt. Ihre Mutter ist die Göttin Diti. Über die Geburt der Marutas wird berichtet, daß Indra seinen Donnerkeil in den Schoß der schwangeren Ditis jagte, worauf der Fetus in viele Einzelteile zerschmettert wurde. Weit davon entfernt, vernichtet worden zu sein, entstanden aus diesen Bruchstücken die vielen Marutas.

Maruti: Ein in Maharashtra gebräuchlicher Name für Hanuman.

Maruts: siehe Marutas

Matali: Der Wagenlenker des Regengottes Indra und sein Freund

Matarisvan: Vedischer Götterbote

Matsya: ein Avatara Vishnus in Gestalt eines gehörnten Fisches. Nach der Zerstörung durch Hayagriva rette dieser gehörnte Fisch die Welt. Hayagriva war ein Dämon, der die Veden stahl, die aus Brahmas Mund strömten. Weil die Veden aber lebenserhaltend waren, wurde die Welt zerstört. Matsya trat gegen die Sintflut an – er erschien dem König Satyavrata (oder auch Manu) und seiner Familie. Als winziger Fisch ließ er sich fangen und wuchs unermeßlich, so daß er ständig in größere Gefäße umgesetzt werden mußte. Er warnte den Satyavrata, daß in 7 Tagen Erde, Luftraum und himmel im Ozean der Auflösung untergehen würden, daß er ein Boot zusammen mit sieben Weisen und allen Arten von Pflanzen, Samen etc. besteigen solle. So geschah es. Satyavrata konnte das Boot an dem Horn des gehörnten Fisches festbinden, als Seil benutzte er den Schlangenkönig Vasuki. Der große Fisch zog das Boot zum Himalaya, der noch aus den Fluten herausragte. Als das Wasser sank, hatten nur die Insassen des Bootes überlebt. Satyavratu-Manu wurde zum Urvater einer neuen Menschheit, und aus den Samen und Pflanzen entsproß eine neue Natur. Diese Legende hat Analogien zur biblischen Sintflut, und wie Noah entkam Satyavrata den Fluten mit einer Arche, besetzt mit den Tieren der Erde und den Vögeln der Lüfte.

Maya: siehe Maja

Mena: siehe Menga

Menakas: himmlische Kurtisane aus der Mahabharata

Menga, Mena: Tochter des heiligen Weltenberges Meru, Bergnymphe, Mutter der Parvati, Gattin des Himalaya bzw. Himavan bzw. Himavats, Mutter der Ganga

Meru: Weltenberg, Götterberg, im Zentrum des Kontinentes Dschambudvipa, besteht ganz aus Gold, Sitz der Götter, vertikale Achse der Kosmologie und Omphalos des hinduistischen Weltbildes. Vater der Mena.

Mitra: alter vedischer Gott. Ein Aditya. Lichtgott. Sonnengott. Auch Gott der Freundschaft und des Vertrages. In römischer Zeit auch in Europa unter dem Namen Mithras bekannt. Zwillingsbruder Varunas, viele Ähnlichkeiten in der Zuständigkeit. Aber er war von freundlicherem Gemüt als sein Bruder und hatte einen guten Draht zu den Menschen und vermittelte zwischen diesen und den Göttern. In vor-vedischer Zeit wesentlich mächtiger, dann wurde ihm mehr und mehr der Rang von anderen Göttern abgelaufen.

Mohini: weibliche Inkarnation des Hochgottes Vishnu

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

Andere Essays über Indien lesen
Andere Länderessays lesen
Home

© Text, Graphik und Photos: Bernhard Peter 2005
Impressum