Bernhard
Peter
Onomichi
(Präf. Hiroshima): Misode Tenmangu
Schrein
Misode Tenmangu
Zum Misode Tenmangu (Adresse:
1 Chome-11-16 Nagae, Onomichi) führt hinter dem auf halber Höhe
liegenden Tor eine besonders beeindruckende Treppenanlage herauf,
die durch die beiden flankierenden, wie Bastionen wirkenden
Mauern der vorspringenden Terrassen noch steiler wirkt, fast
uneinnehmbar und entsprechend schweißtreibend bei sommerlichen
schwülen Temperaturen. Wenn man oben angebommen ist, geht es
geradeaus zur Andachtshalle und zu dem dahinterliegenden Honden.
Rechts um die Ecke geht es zum Taisan-ji, denn die beiden sind
direkt benachbart. Schrein und Tempel gehörten früher eng
zusammen und wurden erst in der Meiji-Zeit im Rahmen der strikten
Trennung von Buddhismus und Shintoismus in zwei separate
Institutionen aufgeteilt. Das Gelände wird von riesigen alten
Bäumen beschattet, unter denen sich die anderen Gebäude des
Schreins ducken. Der Schrein hat einen Bezug zu Sugawara no
Michizane, dessen wichtigste Bedeutung die als Kami der Bildung,
der Gelehrten, des Lernens und des erfolgreichen Bestehens von
Prüfungen ist, weshalb er besonders beliebt bei Schülern und
Studenten vor Prüfungen ist. Sugawara no Michizane hielt auf dem
Weg von Kyoto nach Dazaifu in Onomichi an. Sein Kult spielt auch
heute noch in Japan eine große Rolle, landesweit gibt es ca.
10500 Schreine, die ihm gewidmet sind. Rechts und links des Weges
kann man auf den Füllungen der Steinlaternen ein Kamon sehen,
das aus sechs Kugeln besteht, einer zentralen und fünf außen
herum, verbunden durch kurze Stiele und Kelchblättchen in den
Winkeln, eine stilisierte Pflaumenblüte. Wenn sie aufgehangen
werden, ist auf den Tüchern der Andachtshalle und auf den
Papierlampen das gleiche Kamon zu sehen. Ein ähnliches Kamon
(nur die Kugeln) wird auch vom Kitano Tenmangu in Kyoto (dort
ausführlich zu Sugawara no Michizane) benutzt, einem der beiden
Hauptschreine des Netzwerkes. Auf dem Gelände befindet sich die
Figur eines liegenden Ochsen. Es wird berichtet, der Karren mit
dem verstorbenen Gelehrten war auf dem Weg zum Begräbnis, als
die ihn ziehenden Ochsen nicht mehr weiterwollten und anhielten
bzw. niederknieten. Deshalb begrub man den toten Gelehrten im
nächstgelegenen Tempel. Später wurde dort der Dazaifu Tenmangu
errichtet. Außerdem ist der Gelehrte im Jahr und am Tag des
Ochsen (vgl. chinesischer Kalender) geboren worden. Die Ochsen
gelten daher als Botentiere (Otsukai) des Kami.
Literatur,
Links und Quellen:
Misode Tenmangu auf Google
Maps: https://www.google.de/maps/@34.4133392,133.2020516,21z - https://www.google.de/maps/@34.4133392,133.2020516,49m/data=!3m1!1e3
Misode Tenmangu: https://www.ononavi.jp/sightseeing/temple/detail.html?detail_id=331
Sugawara no Michizane: https://de.wikipedia.org/wiki/Sugawara_no_Michizane - https://en.wikipedia.org/wiki/Sugawara_no_Michizane
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