Bernhard Peter
Shah-i Sinda - eine Straße voller Mausoleen in Samarqand

Amir Burunduq Mausoleum
Andere Namen: Amir Burunduk, im "Pander": Nr. 14 im Grundriß
Erbauungszeit ca. 1390, ca. 1420
Emir Burunduq war einer der größten Heerführer unter Timur Lenk. Der Bau folgt einem klassisch kubischen Konzept mit polygonalem Tambour. Aufgrund seiner Größe kann angenommen werden, daß es eines der wichtigsten Grabmäler war, dennoch ist es so schlecht erhalten, daß es aus kunsthistorischen Aspekten weit hinter den anderen Grabmälern zurückbleibt: Der Pishtaq war mal eingestürzt, die Kuppel war ebenfalls nicht mehr vorhanden. Dies ist eines der schmucklosesten Mausoleen, abgesehen von den vier ganz neu aufgemauerten Mausoleen zwischen „Pander Nr. 8“ und „Pander Nr. 10“. Nur im Eingangsiwan befindet sich ein bißchen Schrift, die aber über „Al-mulku-lillah“ – „Die Herrschaft ist Gott zugeordnet“ und ähnlich einfache Schlagworte nicht hinausgeht. Über der Tür ist noch ein Thuluth-Feld in formgeschnittenem Mosaik, zweizeilig, in der beliebten Kombination aus weißem Thuluth auf dunkelblauem Grund mit hellblauen Arabesken im Hintergrund, in der Zone der Hasten noch ein ockerfarbenes Kufi-Band. Ansonsten ist das Mausoleum schmucklos. Seine einzige Besonderheit ist ein achteckiger Tambour. Die Innenkuppel und der Iwanbogen sind komplett restauriert, sie waren einst verloren. Eine Außenkuppel, wie sie vom architektonischen Konzept her zu erwarten ist, fehlt. Dennoch, gerade an diesem oben unvollendeten Bauwerk, kann man ermessen, wie flach timuridische Innenkuppeln im Vergleich zu den Außenkuppeln sind und welch "Doppelleben" timuridische Kuppeln innen haben. Innen ist die Wand bis in ca. 1.70 m Höhe mit buntem Kachelschmuck ausgekleidet, anhand der wenigen Reste hervorragend ergänzt und restauriert. Das Mausoleum enthält sechs einfache weiße Gräber. Muqarnas befinden sich in den vier Trompen des ansonsten weiß getünchten Gewölbes.

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