Bernhard
Peter
Feiern
und Feste:
Indiens Feste - Einführung
Indische
Feste - ein komplexes System:
Wir haben in diesem riesigen
Subkontinent mit seinen vielen Bundesstaaten, Völkern und
Religionen ein äußert komplexes System von Festabfolgen, die
unterschiedlichen Zeitgesetzen folgen, je nach Anlaß, Region und
Religion:
Dann gibt es noch nichtreligiöse Feste insbesondere regionalen Charakters, die ihren eigenen Gesetzen gehorchen, wie z. B. die Feste Rajasthans. Oder es werden in unterschiedlichen Landesteilen gleiche Feste unterschiedlich gefeiert, oder verschiedene Feste fallen auf das selbe Datum, oder gleiche Feste werden an unterschiedlichen Daten gefeiert. Indiens Feste sind komplex!
Und dann gibt es noch religiöse Großereignisse wie die Kumbh Mela, die einem Rhythmus folgen, der sich über mehrere Jahre erstreckt, so daß sie nicht jedes Jahr stattfinden.
Das heißt, daß wir allein dadurch schon mehrere sich abhängig und unabhängig voneinander existierende Zeiträder haben, die sich unterschiedlich drehen und auch ab und zu mal überschneiden.
Die
Datumsangabe - eine Welt für sich!
Die Benennung der Daten ist
nicht minder kompliziert:
Eine Krishna-Hälfte ist in beiden Systemen die Monatshälfte mit abnehmendem Mond, eine Shukla-Hälfte ist in beiden Systemen die Monatshälfte mit zunehmendem Mond. Das führt dazu, daß die helle Monatshälfte in beiden Systemen gleich heißt, die dunkle Monatshälfte aber jeweils einen anderen Namen trägt: Die Krishna-Hälte eines Amantha-Monats ist die Krishna-Hälfte des Purnimantha-Folgemonats, und vice versa ist die Krishna-Hälfte eines Purnimantha-Monats die Krishna-Hälfte des Amantha-Vormonats.
Abb.: Korrelation von Amantha-Datumsangaben (Südindien) und Purnimantha-Datumsangaben (Nordindien). Im innersten Ring (grau/weiß) sind die hellen (shukla) und dunklen (krishna) Monatshälften markiert. Im mittleren, bunten Ring sind die Purnimantha-Monate von Vollmond zu Vollmond, im äußeren bunten Ring die Amantha-Monate von Neumond zu Neumond. Die einzelnen Monate sind in jedem System abwechselnd blau und rot mit jeweils entsprechend der Mondphasen eingefärbten Hälften.
Widersprüchliche
Angaben sind vorprogrammiert!
Abweichungen von 1-2 Tagen
sind immer möglich. Verläßliche Angaben zur exakten Lage eines
Festes sind daher wohl nur vor Ort zu erhalten. Angaben aus der
Literatur sollten lieber einmal zuviel als einmal zu wenig
geprüft werden, zumal meist nicht angegeben wird, auf welches
Kalendersystem und welche Zählweise Bezug genommen wird, was
insbesondere bei den in die Krishna-Hälfte fallenden Daten
Verwirrung stiftet.
In der Literatur und auf vielen Internetseiten werden zudem Daten gegeben, die einer näheren Überprüfung mit einem Mondkalenderprogramm nicht standhalten. Weil hier die meisten Daten mit dem unter http://olravet.free.fr erhältlichen Mondprogramm auf Plausibilität überprüft wurden, kann es in manchen Fällen zu Abweichungen von den gängigen Tabellen kommen, die auch durch hundertfaches unkritisches Abschreiben nicht besser werden.
Hier soll ferner versucht werden, immer Amantha- und Purnimantha-Datum anzugeben auch wenn mir bei der Zusammenstellung am Schluß der Kopf schwirrte vor lauter sich widersprechenden Quellen, finde ich, daß sich der Aufwand gelohnt hat, und hoffe, daß sich keine Fehler eingeschlichen haben. Wenn doch, bitte ich um kollegialen Hinweis.
Feste Indiens - Einleitung
Feste des Islam - Jahresübersicht
Feste der Baha'i - Jahresübersicht
Feste der Sikh - Jahresübersicht
Feste der Hindus - Jahresübersicht
Feste Rajasthans - Jahresübersicht
Indien: Staatliche Feiertage
Indien: Feste mit besonderem Rhythmus: Kumbh
Mela
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Text, Graphik und Photos: Bernhard Peter 2005
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