Bernhard
Peter
Ladakh
Khardung-la (1)
Der Paß Khardung-la ("la" = Paß) bezeichnet den Übergang vom Einzugsgebiet des Indus zu dem des Flusses Shyok. Beide Flüsse ziehen parallel nach Nordwesten in Richtung Pakistan und schließen zwischen sich das Ladakh-Gebirge ein. In Pakistan mündet der Shyok in den Indus, einer seiner wichtigsten Zubringer. Die Vereinigung erfolgt in Baltistan. Hier oben wird Ladakh seiner Bezeichnung als "Land der hohen Pässe gerecht: Dieser Übergang ist 5600 m hoch. Es ist übrigens der höchste befahrbare Paß der Welt. Es gibt nur noch eine andere Paß-Alternative, um ins Shyok- und Nubra-Tal zu gelangen, aber die ist noch unwegsamer. Für Indien ist dieser Paß von höchster militärischer Bedeutung. In Ladakh sind wegen der von den Nachbarländern China und Pakistan regelmäßig in Zweifel gezogenen Grenzziehungen 30 000 Soldaten stationiert. Der Weg der Armee-Konvois zu den Stellungen an den Grenzen führt über diesen Paß. In den wenigen Sommermonaten muß die gesamte Versorgung der Vorposten über diese Höhe geschafft werden.
Kurz vor der Paßhöhe auf der südlichen Indus-Seite. Auf den Höhen kommen die ersten Schneefelder ins Gesichtsfeld. Endlich wird nach unendlichen Serpentinen die Paßhöhe erreicht, wobei der kleine Gipfel neben dem Weg über und über mit bunten Gebetsfahnen beflaggt ist. Solche Paßhöhen und Gipfel sind ein bevorzugter Ort zum Anbringen der Gebetsfahnen, weil hier der Wind ordentlich pfeift und dafür sorgt, daß die auf den blauen, gelben, grünen, weißen und roten rechteckigen Tüchlein aufgedruckten Segensformeln Faden für Faden vom Wind davongetragen werden.
Gedruckte bunte Gebetsfahnen an der Paßhöhe. Hier im ewig pfeifenden Wind ist am besten sichergestellt, daß die Gebete vom Wind erfaßt und Faden um Faden davongetragen werden.
Blick nach Süden von der Paßhöhe der Ladakh-Kette in 5600 m quer über das ganze Industal. Jenseits liegt die Zanskar-Kette mit ihren schneebedeckten Gipfeln, die Höhen um die 6000 m haben. Beide zusammen, Ladakh- und Zanskar-Kette, gehören zum Transhimalaya.
Gletscher im Ladakh-Gebirge westlich des Khardung-la.
Gebetsfahnen an der Paßhöhe.
Blick von der Paßhöhe des Khardung-la nach Nordosten. Zum ersten Mal blickt man auf die andere Seite, auf das neue Tal jenseits der Wasserscheide zwischen Indus und Shyok: Der Anblick in strahlendem Sonnenschein ist atemberaubend schön und geht bis zu den schneebedeckten Gipfeln der Ausläufer des Karakorum-Gebirgszuges. Irgendwo hinter diesen Gipfeln beginnt das chinesisch besetzte Gebiet. Die vorderen Hänge gehören zum Ladakh-Gebirge, die schneebedeckten Gipfel im Hintergrund gehören zum Karakorum-Gebirge, welches sich nach links bis Pakistan fortsetzt und an der Grenze den strategisch wichtigen Siachen-Gletscher neben dem Saltoro-Rücken enthält. Rechts schließt sich das Hochland von Aksai Chin an.
Geröllhalden auf der südlichen Seite vor der Paßhöhe.
Gebetsfahnen an der Paßhöhe.
von Leh hoch zum Khardung-la - Khardung-la (1) - Khardung-la (2) - vom Khardung-la nach Khardung (1) - vom Khardung-la nach Khardung (2) - vom Khardung-la nach Khardung (3) - von Khardung ins Tal des Shyok (1) - von Khardung ins Tal des Shyok (2) - von Khardung ins Tal des Shyok (3) - von Khardung ins Tal des Shyok (4)
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