Bernhard Peter
Kibitsu (Präf. Okayama): Kibitsu jinja, Teil (1): Beschreibung und Pläne


Lage und Erreichbarkeit, Touristisches
Der Kibitsu-Schrein liegt westlich der Stadt Okayama (Adresse: 931, Kibitsu, Kita-ku, Okayama-shi, Präfektur Okayama), 6 km vom Hauptbahnhof entfernt. Okayama ist an die Shinkansen-Trasse angebunden und leicht und schnell erreichbar. Von JR Okayama aus nimmt man den Bummelzug der Kibi Line oder der Momotaro Line über die Stationen Bizen-Mikado, Daian-ji, Bizen-Ichinomiya nach Kibitsu. Wer Lust hat, kann den Besuch mit dem des Schreines Kibitsuhiko jinja verbinden, das ist eine Station vor Kibitsu und nahe am Bahnhof. Am Bahnhof Kibitsu geht man erst ein Stück parallel zum Gleis zurück und biegt dann in die Hauptstraße nach Süden ab. Zu Fuß sind es vom Bahnhof bis zum Schreineingang 670 m zu Fuß, also eine Viertelstunde. Typisches Beispiel: Von Kyoto aus fährt ein direkter Shinkansen um 7:20 Uhr und braucht 64 min. bis Okayama, Ankunft 8:24 Uhr. Der Bummelzug der JR Momotaro Line nach Soja fährt 8:37 Uhr und braucht eine Viertelstunde, damit ist man 9:15 Uhr am Schrein. Das heißt, von Kyoto aus braucht man knapp 2 h bis zum Schreineingang. Eine ähnliche Verbindung gibt es um 8:00 Uhr ab Kyoto, Okayama an 9:13 Uhr, ab 9:13 Uhr, Kibitsu an 9:43 Uhr. Spätere Verbindungen beinhalten oft ein Umsteigen in Shin-Osaka. Die Taktung des Bummelzuges zurück nach Okayama variiert von einer halben bis zu einer ganzen Stunde je nach Tageszeit, das gilt es bei der Rückfahrt einzukalkulieren. Wer in Bizen-Ichinomiya noch einmal unterbricht, hat dort ein entsprechendes Zeitfenster von mindestens einer Taktung. Auf der Rückfahrt kann man sich noch in Okayama einiges ansehen, Burg und Gärten. Das Schreingelände ist frei und ohne Eintritt zugänglich, mitsamt dem berühmten langen Korridor. Der Schrein ist in eine wunderschöne Landschaft eingebettet, weil die ganze östliche Seite direkt in den dichten Wald übergeht. Das Schreingelände ist praktisch frei von westlichen Touristen, dafür um so beliebter bei Einheimischen, so daß eine lebendige und authentische Atmosphäre garantiert ist. Das Schreingelände hat von der Natur her mehrere Höhepunkte, die Pflaumenblüte im Pflaumenhain im Februar und März, die Kirschblüte in der ersten Aprilhälfte, die Päonienblüte Ende April, die Hortensienblüte im Juni und der November für die Goldfärbung der vielen Ginkgo-Bäume im angrenzenden Wald.


Geschichte, Legenden und Bedeutung
Der Schrein soll angeblich schon unter Kaiser Nintoku (313-399) gegründet worden sein. Das gegenwärtige Schreingebäude stammt aus dem Jahr 1425. Der hier verehrte Hauptgott ist O-Kibitsuhiko-no-mikoto. Aber auch seine Gefährten Inukai Takeru und Naskata Furuna sind hier eingeschreint, diese beiden im Südtor. Viele weitere Nebenschreine ergänzen das Pantheon dieses Schreines.

Dieser war nach dem Nihon Shoki ein Sohn des Kaisers Korei (342-215, regierte 290-215 v. Chr.) und Eroberer des alten Königreichs Kibi. Kibi war zur Kofun-Zeit ein unabhängiges Königreich; in der Präfektur Okayama gibt es etliche Kofun-Grabhügel, z. B. den Sakuyama Kofun 6,5 km im Westen von Kibitsu oder den Tsukuriyama Kofun 3,7 km im Westen von Kibitsu aus dem späten 5. Jh., den viertgrößten Grabhügel Japans. Kibi war damals ein Rivale des Reiches von Yamato, das den Prinzen Kibitsuhiko aussandte, um es zu unterwerfen, erfolgreich. Kibitsuhiko ist auch unter dem Namen Hiko Isuseri-hiko no mikoto bekannt.

Dabei hatte er es aber nicht nur mit menschlichen Gegnern zu tun, sondern er mußte auch einen Ober namens Ura besiegen, ein menschenartiges Fabelwesen von enormer Körpergröße (4 m) und Kraft. Das Ungeheuer lebte angeblich in der Burg Kinojo. Der Prinz nahm an der Stelle Aufstellung, wo sich heute der Kibitsu-Schrein befindet, und schoß Pfeile auf den Oger Ura ab. Vergeblich, denn der fing sie alle ab, denn die von beiden Seiten abgeschossenen Pfeile trafen sich in der Luft und fielen wirkungslos herab. Dann kam der Prinz auf die Idee, zwei Pfeile gleichzeitig abzuschießen, wovon einer den Unhold ins Auge traf. Das Monster wurde dadurch getötet. Doch plötzlich verwandelte es sich in einen Fasan und flog davon. Der Prinz verwandelte sich in einen Falken und setzte ihm nach. Daraufhin verwandelte sich der Oger in einen Karpfen und schwamm im Chisuigawa-Fluß davon. Der Prinz verwandelte sich in einen Kormoran und schwamm hinterher. Irgendwann verließen den Karpfen die Kräfte. Ura gewann seine ursprüngliche Form zurück, ebenso Kibitsuhiko. Er schnitt dem Oger den Kopf ab, spießte ihn auf einen Stab und war endgültig Sieger. Was dann mit seinem Kopf geschah, wird unten bei dem Bauwerk Okamaden ausgeführt. Der Fluß Chisuigawa fließt vom Berg Kinojo herab. Der Name "Chi" bedeutet Blut, das erinnert daran, daß sich einst dieser Fluß mit dem aus dem getroffenen Auge fließenden Blut rot färbte. Natürlich hat er wirklich diesen Namen aufgrund seines hohen Eisengehaltes, und "sui" = Quelle, "gawa" = Fluß.

Der Stein, auf dem der Prinz stand, als er diese zwei Pfeile nach Anrufung göttlichen Beistands abschoß, ist am Eingang zum Schreingelände zu sehen, direkt vor der ersten Steinlaterne links am Aufgang zum Nordtor. Und diese Geschichte begründet auch die Bogenschießtradition, die am Schrein bis heute gepflegt wird. Auf dieser legendären Begebenheit beruht auch die beliebte Geschichte um Momotaro (Momo-tarou, Pfirsich-Junge, weil er angeblich aus einem Pfirsich schlüpfte), und der Kampf mit dem Oger fand Eingang in die Abenteuer des Momotaro, der als Oni-Jäger auszog, um die Welt von Ungeheuern zu befreien.

Vermutlich ist dieses Monster Ura einfach eine mythologische Umdeutung des unterworfenen Königreichs Kibi. Der Prinz befreite die Region von einem unheilstiftenden Oger, worin nichts anderes als die rivalisierende unabhängige Regierung zu sehen ist, die jetzt aus Siegersicht umgedeutet und im Volksglauben als etwas Schlechtes, Unglück Bringendes verankert wurde. Letztendlich war es also Politik, die zu Religion wurde. Und der Sieger Kibitsuhiko und wurde nach seinem Tod zum Kami vergöttlicht. Als Shintai dient eine hölzerne Statue.

Wakatakehiko, der Halbbruder des Helden Kibitsuhiko, welcher letzteren bei der Eroberung von Kibi begleitet und unterstützt hatte, überquerte die Inlandsee und ging in die Gegend von Takamatsu, wo er ebenfalls einen Oger erschlug. Deshalb spielt auch dort im Volksglauben die Momotaro-Geschichte eine Rolle.

Im Schrein wird eine Oger-Maske aus dem 16. Jh. aufbewahrt; nur die Stirnhörner sind verloren gegangen. Es gibt ein besonders Schwert mit Bezug zum Kibitsu-Schrein, ein Odachi (O-Tachi, großes Zeremonialschwert). Das im August 1446 von dem japanischen Schwertschmiedemeister Norimitsu aus Osafune im früheren Bishu aus einem einzigen Stück Stahl geschmiedete Schwert hat eine Länge von 3,77 m und eine Schneidenlänge von 2,26 m. Es ist das längste bekannte Odachi und das einzige von den langen Tempelschwertern, das keine aus mehreren Stücken zusammengesetzte Klinge besitzt. So ein Schwert ist, obwohl wie ein Katana geschmiedet, in keiner Weise kampftauglich, denn es wiegt 14,5 kg, ist also ein reines Symbol- oder Zeremonialschwert. Dieses Schwert erhielt von einem Priester des Schreines den Namen "Kibitsu-maru". Der exakte Aufbewahrungsort ist nicht bekannt, eventuell wird der Schatz noch im Kibitsu-Schrein gehütet, bekannt ist nur, daß es vor einiger Zeit neu poliert wurde.

Der Schrein hat heute zeitentsprechend seine Zuständigkeit für Wünsche nach Gesundheit, langem Leben, geschäftlichem Erfolg und gesteigerter Weisheit und Erfolg bei Ausbildung, Schule und Studium. Also letztendlich hat sich auch hier eine ganz spezielle Ausrichtung, die in Zusammenhang mit der glückhaften Ausschaltung eines rivalisierenden Königreiches entstand, zum typischen Spektrum der Alltagssorgen der Japaner hin gewandelt.


Tempelfeste des Kibitsu jinja
Ein wichtiges Schreinfest ist Yatate no Shinji am 3. Januar jeden Jahres, bei dem der Guji, der oberste Priester, einen Pfeil in jede der vier Himmelsrichtungen abschießt, um Unheil im kommenden Jahr abzuhalten. Das erinnert ganz klar an den pfeilschießenden Prinzen von damals, der die Region von Unheil befreite.

Ein weiteres wichtiges Fest ist Okayama Momotaro Matsuri im August, drei Tage lang. Das ist jetzt kein spezielles Fest dieses Schreines, sondern eines der ganzen Region, an dem sich der Schrein aber beteiligt. Anlaß ist das Gedenken an den Kampf zwischen Kibitsuhiko und Ura, vermischt mit der Momotaro-Geschichte, die sich aus den selben mythologischen Quellen speist. Die Menschen führen Ura-ja-Tänze auf und verkleiden sich mit historisierenden Gewandungen und geschminkten Gesichtern als Ura-gesho.

Am 28. Dezember jeden Jahres wird das Fest Susu-harai-matsuri begangen, wörtlich das Ruß-Reinigung-Fest.


Goshuin des Kibitsu jinja
Das Goshuin des Kibitsu-Schreins trägt in der oberen rechten Ecke einen rechteckigen roten Siegelstempel, der aus vier Kanji besteht. Wer die Zahlzeichen ein bißchen beherrscht, erkennt an erster Stelle die drei Striche übereinander für san = 3 uund an dritter Stelle den einzelnen Horizontalstrich für ichi = 1. Insgesamt heißt das San-bi Ichi-no-miya. Die San-bi, also die drei "Bi" sind Bizen, Bitchuu und Bingo in der Region San-youdou. Einst gehörten alle drei zusammen und bildeten das historische Königreich Kibi (Kibi no kuni) im westlichen Japan. Später wurde es eine Provinz des Yamato-Reiches. Im 7. Jh. wurde die Provinz dann in drei Teile geteilt: Vorder-Kibi entspricht Bizen, Mittel-Kibi entspricht Bitchuu, und Hinter-Kibi entspricht Bingo. Alle drei zusammen werden auch Bishuu genannt, Bi-Provinzen. Und für diese ist der Kibitsu-Schrein, in dessen Name auch das ehemalige Königreich Kibi steckt, der Ichi-no-miya = der erstrangige Schrein, der jeweils oberste Schreine der früheren Provinzen. Genauer der Kibitsu jinja in Okayama für die Provinz Bitchuu, der Kibitsu jinja in Fukuyama für die Provinz Bingo und der Kibitsuhiko-jinja in Okayama für die Provinz Bizen. Was der Kamo-jinja in Kyoto für die Provinz Yamashiro, der Hiraoka jinja in Higashi-Osaka für die Provinz Kawachi und der Sumiyoshi-taisha in Osaka für die Provinz Settsu war, war der Kibitsu jinja mit seinen Ablegern für die drei Provinz mit "Bi-". Alle genannten Schreine waren für ihre jeweilige Provinz der Ichi-no-miya. Gemäß dieser Einstufung gab es in jeder Provinz auch einen Ni-no-miya (zweiten Schrein) und einen San-no-miya (dritten Schrein) etc.

   

Abb.: Goshuin des Kibitsu-Schreines in Kibitsu (Präfektur Okayama), linke Spalte: Datum: 5.9.2019.


Rundgang und Beschreibung: Eingangsbereich
Der Zugang zum Schreingelände erfolgt von Norden. Hier steht ein Handwaschbecken (Chozusha, Temizuya). Vor der ersten Steinlaterne (Ishidoro) am Weg (Sando) liegt ein eingezäunter und bemooster Felsen, das ist der Yaoki iwa, der Stein, auf dem der Prinz stand, als er auf das Ungeheuer Ura seine Pfeile abschoß. Der von großen Bäumen gesäumte Weg führt den Hang hinauf zum isoliert auf halber Höhe stehenden Tor, dem Kita-Zuijin-mon. Es ist mit seinem Baujahr 1543 über 470 Jahre alt und stammt aus der mittleren Muromachi-Zeit. Es besitzt drei Kompartimente, die beiden seitlichen sind halboffen und beherbergen Figuren von zwei Kami, Yamemaro als Kami der Nacht und Higemaro als Kami des Tages. Die Holzteile sind zinnoberrot angestrichen; die Füllungen sind weiß. Das Irimoya-Dach ist mit Zypressenrinde gedeckt. 2019 war das als wichtiges Kulturgut eingestufte Gebäude zwecks Renovierung eingerüstet. Dahinter führt eine von Gestellen für Papierlaternen gesäumte Steintreppe auf die mit Böschungsmauern befestigte Plattform der eigentlichen Schreingebäude hoch; man gelangt direkt durch den großen Querbau (eine Aufenthaltshalle für Pilger mit Devotionalienverkauf und Goshuin-Ausfertigung) in einen überdachten Bereich vor dem Haiden des Hauptschreines.

Wenn man sich vor dem Schrein nach links wendet, kommt man erst am Laden und Devotionalienverkauf vorbei, wo mehrere in weiß-rot gekleidete Schreinmädchen Talismane, Amulette etc. verkaufen. Senkrecht dazu steht an der Ostseite des Platzes die Schreinverwaltung (Shamusho). Dahinter liegt ein sehr gepflegter kleiner Garten mit kugeligen Azaleen, Felsen, Wasserlauf und Koi-Karpfen. Dahinter sieht man ein Lagerhaus und eine mit dem Shamusho durch einen Gang verbundene Aula (Sanshu-den). Rechterhand dieses Gartens steht ein uralter Baum, dem ein Alter von über 600 Jahren nachgesagt wird.


Haiden und Honden - die einzigartige Architektur des Kibitsu-Schreines
Haiden und Honden werden unter einem einzigen komplexen Dach kombiniert und sind nur durch eine kurze Treppe voneinander getrennt. Beide zusammen sind als Nationalschatz Japans eingestuft. Mit einem Gesamtmaß von 14,64 m Breite und 17,99 m Länge ist der Honden des Kibitsu-Schreins nach dem Yasaka-Schrein in Kyoto (Gion) das zweitgrößte Schreingebäude in ganz Japan. Das Bauwerk ist im Jahr 1425 entstanden und stammt damit aus der mittleren Muromachi-Zeit. Die Datierung erfolgt anhand einer nahe am First angebrachten Inschrift. Dieser Bau ist der dritte bekannte an dieser Stelle, denn ein erster Honden brannte 1061 ab, wurde neu errichtet und wieder 1351 zerstört. Dann folgte der jetzige Bau 1425.

Vom Stil her gibt es starke Einflüsse des Daibutsu-Stils (Daibutsuyou), der durch den Priester Chougen (1121-1206) eingeführt wurde. Weiterhin fällt auf, daß die Klammerkomplexe (Tokyou) direkt den tragenden Pfosten aufliegen, ein Element des Wayou-Stils. Dem Wayou-Stil entsprechen auch die vertikal gegitterten Fenster (Renji-mado) mit 45° gedrehten, viereckigen Stäben. Dazu kommen Klammern, die in die tragenden Pfosten eingesetzt werden, typisch für andere Stile: In diesem Bauwerk verbinden sich Elemente der drei Stile Daibutsu-you, Zenshu-you und Wa-you zum Kibitsu-Stil.

Der Hauptschrein (Honden) und das Vorgebäude (Anbetungshalle, Haiden) wurden in einem einzigartigen Architektur-Stil errichtet, der nach diesem Schrein Kibitsu-zukuri oder Kibi-zukuri genannt wird. Er ist das einzige Beispiel für diesen Stil. Der breitere Honden und der schmälere Haiden sind zu einem Gesamtbauwerk kombiniert. Beide sind einstöckig, entfalten aber ein raffiniertes System der Höhenstaffelung der Bodenniveaux. Eine erste Treppe führt von vorne in den Haiden, dessen Zentralraum drei Pfostenabstände tief ist. Auf der linken Seite gibt es noch eine zweite Treppe. Auf drei Seiten läuft ein Gang von 1 Ken Breite um, so daß an jeder Seite 5 Pfosten das Dach tragen. In der Breite sind es nur vier Pfosten, weil der mittlere Abstand doppelt so groß ist wie die Breite des Ganges. Der Haupteingang liegt an der Giebelseite des Haiden (Tsumairi-Stil). Umlaufender Gang und Zentralraum sind durch einen Höhenversatz von einer Stufe (einer Balkendicke) voneinander abgesetzt. Am Dach kann man den Unterschied zwischen beiden Kompartimenten noch deutlicher ablesen: Nur die Zetraleinheit wird von dem Dach überdeckt, das an das Dach des Honden angebunden ist. Die drei Seitenbereiche werden von niedriger angesetzten Pultdächern überdeckt, sogenannten Mokoshi-Dächern. Das ist ein Bauelement aus der Tempelarchitektur, wo diese tiefer angebrachten Dächer über Seitenkompartimenten nach außen wie der Abschluß eines eigenen Geschosses wirken, es aber konstruktiv ein solches nicht gibt. Am Ende des Haiden führt eine zweite Treppe zum Honden hinauf.

Der Honden steht auf einem Kamebara, selten für einen Schrein, viel häufiger sieht man ein Kamebara in der Tempelarchitektur. Das ist eine an den Seiten und Ecken gerundete Aufschüttung aus Erde und Steinen, die verdichtet und mit weißem Mörtel überzogen ist. Darauf liegen die Basissteine (Soseki) der Pfosten und dieser Aufschüttung liegen die Basisbalken auf. So ein Kamebara erfüllt viele Funktionen, zum einen gibt es dem Bauwerk mehr Höhe, zum anderen schützt es das Holz vor stehender Feuchtigkeit und ermöglicht eine bessere Zirkulation unter den Bodendielen. Weiterhin gibt es ein wenig Schutz vor Fraßinsekten und gleicht durch seine Schüttung Erdstöße aus. Wegen der Größe des Bauwerks hat man dieses Bauelement aus der Tempelarchitektur entlehnt.

Der Honden ist aus mehreren konzentrischen Rechtecken aufgebaut, wobei das Bodenniveau von außen nach innen sukzessive ansteigt. Ganz innen liegt eine 3 Ken breite und 3 Ken tiefe Zentraleinheit, unterteilt in den vorderen inneren Bereich (Naijin, innerer Schrein) von 3 x 1 Ken und den hinteren, allerinnersten Bereich (Nainaijin, innerer-innerer Schrein) von 3 x 2 Ken. Beide sind durch einen Höhenversatz von einer Stufe (einer Balkendicke) voneinander abgesetzt. Zum Naijin führen von drei Seiten kleine Treppen hinauf. Als Naijin bezeichnet man den Teil eines Honden, in dem die Heiligtümer oder heiligen Objekte aufbewahrt werden. Bei Schreinen ist in diesem Raum der Geist des Gottes lokalisiert. Hier ist das als Besonderheit noch einmal unterteilt mit einem allerinnersten Bereich. Um diese Zentraleinheit liegt ein 1 Ken breiter Mittelgang (Chujin, Chuu-jin, Mittel-Schrein), wobei das "Mittel" sich auf die Position im System konzentrischer Rechtecke und auf das Bodenniveau im Vergleich zu den anderen Zonen bezieht, nicht auf die geometrische Mitte des Gebäudes. Dieser Chujin mißt 5 Ken in der Breite und ebenfalls 5 Ken in der Tiefe. Auf diese Ebene führen ebenfalls drei Treppen hinauf, genau an den Stellen der inneren Treppen, also nun im vorderen mittleren Pfostenabstand und in den seitlichen zweiten Pfostenabständen. Vor der Front ist noch eine Zwischenzone von 1 Ken Tiefe und 5 Ken Breite eingefügt; dieser Bereich wird Ake-no-dan oder Kouhai-no-ma genannt. Der auch Shudan genannte Bereich wird nach vorne durch eine Reihe von sechs runden Holzsäulen abgegrenzt. Er liegt eine Stufe (eine Balkendicke) höher als der als äußerster Kranz umlaufende äußere Gang (Gejin, äußerer Schrein), der vorne 7 Pfostenabstände in der Breite und 8 Pfostenabstände in der Tiefe besitzt. Hinten sind es ebenfalls 7 Pfostenabstände zwischen acht runden Pfeilern. Die Abstände sind weder an den Seiten noch auf der Rückseite exakt gleich groß. An den Seiten ist der größte der zweite Abstand, gefolgt vom ersten und letzten, und die kleinsten Abstände sind die entlang der Zentraleinheit. Auf der Rückseite sind die beiden äußersten Abstände die größten und der mittlere der kleinste. Die Vorderseite besitzt eine Sonderlösung mit den Schiebetüren in der Mitte. Als Gejin bezeichnet man den Teil eines Honden, der als Vorraum vor dem zentralen Kultraum dient. Diesen Raum benutzen die Priester für die Darbietung von Opfergaben und zum Abhalten ritueller Gebete. Auf gleichem Höhenniveau läuft die Veranda (Marwari-en) mit außen abschließender Balustrade um. Vorne ist diese Veranda bis zur zum Haiden hinunterführenden Treppe rechteckig ausgezogen.

Betrachten wir noch einmal die Höhen-Niveaux: Der Honden ruht auf einem besonders hohen Sockel des Typs Kamebara (die gewölbte und weiß verputzte Aufschüttung, auf die die Basissteine Soseki gesetzt werden). Die beiden ersten Treppen führen vom Hofniveau (Niveau 0) in den umlaufenden Gang des Haiden (Niveau 1), dann eine einzelne Stufe hoch in den Zentralraum des Haiden (Niveau 2), die zweite Treppe auf die Veranda des Honden (Niveau 3), dann geht es auf gleichem Niveau in den Gejin und eine einzige Stufe hoch zum Ake-no-dan (Niveau 4), die drei dritten Treppen führen in den Chujin (Niveau 5), und die drei vierten Treppen führen zum Naijin (Niveau 6), von dem aus man (also die Priester) mit einer einzigen Stufe Versatz in den Nainaijin gelangt (Niveau 7). Das Niveau des Haiden (Niveau 2) liegt 8 Stufen unterhalb des Veranda-Niveaus vom Honden (Niveau 3). Die Deckenhöhen zeichnen innen diese Versätze nach. Für den normalsterblichen Besucher ist allerdings schon im Haiden auf Niveau 1 Schluß, Niveau 2 kann schon nicht mehr betreten werden.

Nach außen wirkt der Schrein dunkel durch das naturbelassene dunkelbraune Holz seiner Außenwände. Fußboden und Säulen im Innern sind leuchtend rot lackiert. Nur die kassettierten Decken sind schwarz lackiert. Die Fußböden des Naijin und des Nainaijin sind wiederum unlackiert - nach Literaturangaben, denn als Besucher kann man nur davon träumen, das persönlich in Augenschein nehmen zu dürfen. Für bestimmte Gebete werden japanische Gläubige in Begleitung eines Priesters maximal bis zum Gejin vorgelassen, und nur Priester dürfen weiter hinein.

Interessant und einzigartig ist der Stil des Daches, den man als Hiyoku-irimoya-zukuri bezeichnet, Stil der gepaarten Fußwalmdächer, was synonym für Kibitsu-zukuri verwendet werden kann. Normalerweise wird ein Irimoya-Dach so gebaut, daß die Giebel über den Schmalseiten eines rechteckigen Grundrisses zu stehen kommen. Hier ist es umgekehrt, die Giebel liegen über den Längsseiten, dafür sind es zwei hintereinander. Das Längs-Rechteck wird also von zwei gekoppelten, querstehenden Irimoya-Dächern überdacht, die einen gemeinsamen umlaufenden Fuß besitzen. Der Längsfirst des Daches wird von zwei Querfirstbalken gekreuzt, und auf jeder Seite entstehen dadurch zwei Giebel des Typs Chidori hafu. Beide querstehenden Firste sind mit je zwei Chigi (schräggekreuzte Giebelbretter) und zwei Katsuogi (Querbalken, horizontal quer auf dem First) direkt neben ersteren versehen. An die vordere Irimoya-Einheit ist das Dach angesetzt, das bis über den Haiden reicht, es ist ein Satteldach im Kirizuma-Stil (Kirizuma Yane) mit First in Längsrichtung. Konstruktiv bildet die Fortsetzung dieses Satteldaches eine Mittelzone zwischen den beiden Irimoya-Einheiten, so daß sich die beiden Dächer gegenseitig durchdringen. Darunter liegt ein niedrigeres Pultdach (Mokoshi) über dem auf drei Seiten umlaufenden äußeren Gang des Haiden. Alle Dächer über dem Honden und das hohe angesetzte Kirizuma-Dach sind mit Hinoki-Schindeln (Zypressenrinde) gedeckt (Hiwadabuki). Nur das auf drei Seiten am Haiden umlaufende Pultdach ist mit Ziegeln im Hongawarabuki-Stil gedeckt. Es ist auf der Vorderseite bis zum Eingangsgebäude vorgezogen, so daß der Besucher direkt in den überdachten Vorbereich tritt, um entweder nach links auf den Platz oder nach rechts zum langen Korridor zu gehen.

Die Seitenwände des Honden bestehen im unteren Bereich aus horizontalen Brettern und im oberen Bereich aus Fenstern mit vertikal eng nebeneinander gesetzten Gitterstäben (Renji-mado).


Rundgang und Beschreibung: andere Schreingebäude
Wenn man an der Ostseite am Hauptschrein vorbei geht, kommt man an der modernen Gebetshalle zur Linken vorbei zu einer Treppe, die zur nächsten Ebene hinaufführt. Hinter dem Hauptschrein steht ein Lagerhaus in typisch brandsicherer Bauweise. Linkerhand kommt man auf einen kleinen Platz am Waldrand vor dem Schrein Ichido-sha, ein beliebter kleiner Schrein mit T-förmigem Grundriß für einen Gott, der für das Lernen und die Ausbildung zuständig ist. Die von den Prüfungskandidaten aufgehängten Ema bilden zwei kleine, freistehende Korridore vor dem Schrein. Die Ema zeigen Kibitsuhiko-no-mikoto, wie er rittlings auf dem bezwungenen Oger sitzt. Zwischen dem Schrein und den Ema-Tunneln liegt eine kleine Gartengestaltung mit einem Teich, über den der Weg über eine Brücke führt.


Rundgang und Beschreibung: den großen Korridor entlang nach Süden
Zurück zum Eingang: Wenn man sich vor dem Hauptschrein nach rechts wendet, kommt man zum auf beiden Seiten offenen, gedeckten Korridor (Kairo, Kairou), der nach einem kurzen Stück für ein Tor unterbrochen wird. Es wird Minami-Zuijin-mon genannt, südliches Zujin-Tor. Dieses im Jahr Enbun 2 (1357) erbaute und somit über 650 Jahre alte Tor ist das älteste Gebäude des Kibitsu-Schreines und als wichtiges Kulturgut eingestuft. Es ist älter als das eigentliche Schreingebäude. In diesem Tor sind weitere Götter eingeschreint, Inukai Takeru und Naskata Furuna, die beide zusammen mit Kibitsuhiko nach Kibitsu gekommen sein sollen. Der Namensbestandteil Zujin weist darauf hin, denn als Zuijin bezeichnet man Krieger, die zum Kami geworden sind. Entsprechend werden sie auch mit Waffen dargestellt. Der folgende lange Holz-Korridor wird talseitig von schönen bemoosten Steinlaternen in regelmäßigen Abständen gesäumt.

Wenn man dieses Tor weiter nach Süden passiert, kommt man in den längeren Abschnitt des langen Korridors (Kairo, Kairou), der mit ca. 370 m Länge der längste Holzkorridor des Landes ist. Der Korridor stammt aus dem Jahr Tensho 7 (1579). Er ist als wichtiges Kulturgut nicht auf nationaler, sondern auf präfekturaler Ebene eingestuft. Weil das erste Stück leicht bergab führt, besitzt die ganze Konstruktion eine gewisse Dynamik in seiner gebogenen Linienführung. Solche Korridore sind ein typisches Element der Architektur von Tempelanlagen, aber auch dort wird nirgends sonst eine solche Gesamtlänge erreicht. Deshalb ist dieses Korridorsystem sowohl was sein Auftreten in einer Schreinanlage betrifft als auch seine schiere Dimension, eine absolute Besonderheit in der Schreinarchitektur.

41 m hinter dem Tor kann man nach links zu einer Gebäudegruppe abzweigen, deren Hauptbau am Hang parallel zum Korridor steht und Ebisu miya genannt wird, Ebisu-Schrein. Dort wird der zu den sieben Glücksgöttern gehörende beliebte Gott Ebisu verehrt. Die meiste Zeit des Jahres ist das ein stiller Ort, nur am 9, 10. und 11. Januar eines jeden Jahres findet hier das Ebisu-Fest statt, und dann wird es hier brechend voll, weil jeder einen Glücksbringer ergattern will, denn Ebisu ist ein Gott für den geschäftlichen Erfolg.

Senkrecht dazu steht ein zweites Gebäude von ebenfalls T-förmigem Grundriß, dieses Gebäude ist mit einem gewinkelten Korridor an den Hauptkorridor angebunden. Kurz nach dessen Abzweigung, 76 m nach dem Südtor, geht nach links (Osten) ein steiler getreppter Weg ab, der gerade zu einem kleinen Schrein tief im Wald führt, dem Iwayama miya. Rechterhand dieses Treppenweges liegt ein weiterer Schrein, der Sorei-sha. Von diesen Wegen aus kommt man auch in den südlich davon gelegenen Hortensiengarten, dessen Höhepunkt im Juni ist, wenn über 1500 Hortensien blühen. Daran schließt sich weiter südlich ein Pflaumenhain an, der bis zum Gokuden reicht.

106 m hinter dem Südtor zweigt ein weiterer Korridor nach rechts (Westen) ab, der zu einer Halle direkt an der Straße führt (Okamaden, wichtiges Kulturgut Japans). Okamaden bedeutet "Ofen-Halle". Hier erinnert ein auch heute noch durchgeführtes Narukama-Shinto-Ritual an eine alte Legende: Nachdem Kibitsuhiko-no-Mikoto den Ura bezwungen hatte, wurde dessen Kopf, der nicht aufhörte zu schreien, unter einem Kessel beerdigt, aber das Schreien nahm kein Ende. Der Oger erschien den Prinzen Kibitsuhiko in einer Vision und sagte ihm, wenn man seiner Frau erlauben würde, die heiligen Opfergaben in dem Kessel zuzubereiten, würden seine Schreie aufhören. Als Azohime, die Frau von Ura, in diesem Kessel Reis kochte, hörte sie den Kessel tönen, und Ura, der Verursacher dieser Töne, sagte ihr auf diese Weise eine glückliche Zukunft voraus. Seitdem glaubt man, daß es möglich ist, die Zukunft zu erfahren, indem man den Kessel zum Tönen bringt. Das Ritual wird jeden Tag außer Freitag durchgeführt; gegen Zahlung einer entsprechenden Geführ von aktuell 3000 Yen kann man sich an den Fragen über die Zukunft beteiligen und versuchen, aus den Tönen des Kessels beim Reiskochen die Antwort zu erfahren. Weil der Oger aus der Region Azo stammte, werden die Mädchen, die dem Priester bei dem Ritual Narukami-shinji helfen, Azo-me genannt, Azo-Frau. Daher auch der Name von Uras Frau, Azo-hime = Prinzessin von Azo. Der tönende Kessel wird Kibitsu-no-o-kama-san genannt (Kibitsu-Genitivpartikel-groß-Kessel-ehrenwert). Auch bei den beiden Hauptfesten des Schreines werden hier in diesem Kessel Nahrungsopfer (Shinsen) zubereitet. Die Halle wurde im Jahr Keicho 17 (1612) erbaut.

Nördlich des Korridors befindet sich ein überdachtes Becken für die rituelle Reinigung. Wenn man vom angrenzenden großen Platz zur Straße geht, kommt man an einem großen Torii vorbei. Da fällt dem Besucher erst auf, daß dieses schreintypische Element erstaunlicherweise an den anderen Zuwegen fehlt, vor allem am Hauptzugang im Norden. Nur hier im Süden gibt es Torii, hier im Westen und noch eines weiter im Süden am Zugang in Höhe des Korridor-Endes und eines an der Straße nach Westen.

Südlich des Okamaden liegt ein Gebäude mit sanitären Anlagen. Im Südwestbereich des Schreines kann man sogar eine Wassermühle mit oberschlächtigem Mühlrad an einem kleinen Bach sehen. Im Süden des Bereiches liegt eine Bogenschießhalle (Kyudo-Dojo, Kyuudou-Doujou) mit angrenzendem rechteckigem Rasen-Übungsplatz. Zurück zum Hauptkorridor - dort passiert man auf dem weiteren Weg nach Süden linkerhand den Sanshamiya oder Sansha-Schrein: Eine Treppe führt zu einer Terrasse mit drei (san) kleinen Schreinen (sha). Als nächstes passiert man östlich des Korridors die Halle Gokuden.

Am äußersten Ende des Korridors (224 m nach dem Südtor) zweigt der Korridor nach links (Osten) ab und führt den Hang hinauf und nach einem kurzen Knick zum Hongu-sha (Honguu-sha). Hier überraschen die an dem Schrein angebrachten Ema: Es handelt sich um Oppai ema in Gestalt zweier weiblicher Brüste, nebeneinander auf dem Brettchen montiert. Sie werden von werdenden Müttern in froher Erwartung mit einem persönlichen Wunsch beschriftet und hier angebracht. Da die Brustimitate aus vergänglichen Materialien angefertigt sind und schon etwas länger hängen, sind sie teilweise schon ganz grün von Schimmel.

Zurück zum Hauptkorridor: Am äußersten südlichen Ende des Korridors stehen ein paar schöne Komainu. Auf der Westseite liegt ein Pfingstrosengarten (Botan-en), dessen Höhepunkt im April ist, wenn über 400 Päonien blühen. Wenn man nun südwärts über die Straße geht, kommt man zu einem hübschen Anwesen in traditioneller Architektur, das ist das alte Schrein-Büro, das Kibitsu jinja kyuu shamu-sho (kyuu = alt, shamusho = Büro, Verwaltung). Insgesamt kommt der große Korridor auf 270 m Länge. Dazu kommen noch die Seitenverzweigungen von zusammengerechnet 100 m, so daß das Korridorsystem insgesamt auf 370 m Länge kommt.


Nationalschätze und wichtige Kulturgüter
Der Hauptschrein (Honden und Haiden) ist als Nationalschatz Japans eingestuft. Zwei Tore (Kita-Zuijin-mon und Minami-Zuijin-mon) und eine Halle (Okamaden) sind als wichtige Kulturgüter auf nationaler Ebene klassifiziert. Auf präfekturaler Ebene gilt der lange Korridor als wichtiges Kulturgut.


Fugen-in und Uka-jinja
Aber auch jenseits der im Westen des Schreines vorbeiführenden Straße gibt es Sehenswürdigkeiten: Auf einer von mehreren Inseln im See steht der Uga-Schrein (Uka-jinja, gesprochen Uga-jinja), an dem Inari als eine Gottheit des geschäftlichen Erfolgs verehrt wird. Eine bogige Brücke mit zinnoberrot gestrichenem Geländer führt vom Westausgang des Kibitsu-Schreines auf die kleine Insel. Man passiert hinter der Brücke ein graues Torii. Die Holzteile dieses kleinen Schreines, der der älteste Inari-Schrein im Bereich Okayama ist, sind ebenfalls zinnoberrot gestrichen. Der First ist mit einem Relief von zwei Karpfen in Wellen geschmückt. Linkerhand führt eine schmale Brücke aus versetzt nebeneinander gelegten Steinplatten auf eine andere Insel. Über eine nächste Brücke gelangt man zum Tempel Fugen-in, auf dessen Haupthalle (Hondo) man seitlich trifft. Rechterhand steht ein Glockenturm direkt am Ufer des Sees, davor eine dreizehnstöckige Steinpagode, weiter hinten gibt es seitlich der hinteren Tempelhalle noch einen kleinen Schrein, den Shitenmangu. Geht man von der Haupthalle am Kuri vorbei nach links (Westen), kommt man an sehenswerten alten Grabpagoden, Stelen und Statuen auf der einen Seite sowie dem Kuri auf der anderen Seite vorbei zum hölzernen Niomon, in dessen beiden Seitenkompartimenten auf der Westseite man die Wächterfiguren noch ohne störenden Karnickeldraht bewundern kann.


Inukai-Tsuyoshi-zo
Nördlich dieses Tempels am Rande der ausgedehnten Parkplätze steht das moderne Denkmal Inukai-Tsuyoshi-zo (Inugai-Tsuyoshi-zo), eine Plattform mit einer auf einen hohen Sockel gestellten Bronze-Statue für Inukai Tsuyoshi (20.4.1855-15.5.1932), einen japanischen Politiker, der erst Bildungsminister, dann Kommunikationsminister und schließlich Premierminister (1931-1932) wurde. Er stammte aus der Provinz Bitchu, der heutigen Präfektur Okayama. Sein Edo-zeitliches Elternhaus (Inukai-ke juutaku) in Niwase, 2,2 km in südwestsüdlicher Richtung, eben jenseits der Trasse des Sanyo-Shinkansen, ist als wichtiges Kulturgut Japans und als historische Stätte der Präfektur eingestuft.


Literatur, Links und Quellen:
Lokalisierung auf Google Maps:
https://www.google.de/maps/@34.6703757,133.8506328,17.75z - https://www.google.de/maps/@34.6707463,133.8507069,87m/data=!3m1!1e3
Joseph Cali, John Dougill: Shinto Shrines - a Guide to the Sacred Sites of Japan's Ancient Religion, 328 S., University of Hawaii Press 2012, ISBN-10: 0824837134, ISBN-13: 978-0824837136, S. 243-245
Auf Japan Travel Manual:
https://jpmanual.com/en/kibitsu-shrine
Inukai Tsuyoshi:
https://en.wikipedia.org/wiki/Inukai_Tsuyoshi - https://de.wikipedia.org/wiki/Inukai_Tsuyoshi
Kibitsu-zukuri auf JAANUS:
http://www.aisf.or.jp/~jaanus/deta/k/kibitsuzukuri.htm
Auf Japan Visitor:
https://www.japanvisitor.com/japan-temples-shrines/kibitsu-shrine
Liste der Nationalschätze:
https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_National_Treasures_of_Japan_(shrines)
Architektur des Kibitsu-Schreines:
https://en.wikipedia.org/wiki/Kibitsu-zukuri
Japanische Schreinarchitektur:
https://de.wikipedia.org/wiki/Japanische_Schreinarchitektur
Ichi-no-miya auf Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Ichi-no-miya
Webseite des Schreins:
http://kibitujinja.com/ - Karte: http://kibitujinja.com/map/
Momotaro:
https://de.wikipedia.org/wiki/Momotar%C5%8D
Kibitsu-Schrein auf Wikipedia:
https://en.wikipedia.org/wiki/Kibitsu_Shrine - https://de.wikipedia.org/wiki/Kibitsu-Schrein
Zuijin:
https://en.wikipedia.org/wiki/Zuijin
Odachi:
https://de.wikipedia.org/wiki/%C5%8Cdachi - https://www.samuraischwert.kaufen/samuraischwert/geschichte/kuriositaeten/laengstes-schwert-japans/ - http://japantrip.tripod.com/nodachi/norimitsu.html
Kibitsuhiko-no-mikoto:
https://japanese-wiki-corpus.github.io/emperor/Kibitsuhiko%20no%20Mikoto.html
Momotaro-Legende und Kibitsu-Schrein:
https://momotaro-ura.jp/en/ - https://momotaro-ura.jp/en/point/detail/13/ - https://momotaro-ura.jp/en/point/detail/5/ - https://momotaro-ura.jp/en/point/detail/16/ - https://momotaro-ura.jp/en/point/detail/14/ - https://momotaro-ura.jp/en/point/detail/15/ - https://momotaro-ura.jp/en/point/detail/12/
Momotaro-Legende und Kibitsu-Schrein:
https://okayama-kanko.net/sightseeing/en/feature/momotaro.html
Ana-Webseite:
https://www.ana.co.jp/de/de/japan-travel-planner/okayama/0000017.html
Kibitsu jinja:
https://voyapon.com/okayama-kibitsu-shrine-momotaro/
Auf Japan Hoppers:
https://www.japanhoppers.com/en/chugoku/okayama/kanko/1625/
Youtube-Film von Japan Travel Manual:
https://www.youtube.com/watch?v=QVELxk7W6Jo
Kibitsu Jinja:
https://www.okayama-japan.jp/de/spot/782


Kibitsu jinja, Teil (2): Nordzugang, Haiden, Honden - Kibitsu jinja, Teil (3): Kairo, Ichido-sha, Shamusho, Garten - Kibitsu jinja, Teil (4): Minami Zujin-mon, Kairo, Ebisu-sha, Hongu-sha - Kibitsu jinja, Teil (5): Westbereich mit Okamaden, Uka jinja und Fugen-in

Andere Artikel über Japan lesen
Andere Länder-Essays lesen
Home

© Copyright bzw. Urheberrecht an Text, Graphik und Photos: Bernhard Peter 2020
Impressum