Bernhard
Peter
Fachbegriffe
der Dekorations-Techniken
- Bannai-Technik:
Baumeister-Technik, bezeichnet die
Verkleidung von Bauwerken mit geometrischen Mustern, die
aus abwechselnd glasierten und unglasierten Ziegeln
bestehen, so daß sich die Farbpunkte besonders markant
von ihrem naturbelassenen Umfeld abheben.
- Cuerda seca: Siehe
Haft Rangi.
- Engobe: Überzug von
Tonwaren mit Tonfarben, Einfärbungen mit Metalloxiden
sind möglich
- Fayence: Eine
Spielart glasierter Tonwaren mit porösem Scherben,
gewöhnlich stark verziert, erst vorgebrannt und dann
bemalt, dann verschmelzen die Farben bei einem Hauptbrand
bei ca. 1100 °C zu einem glänzenden Überzug. Benannt
nach der Stadt Faenza.
- Gerih, Gereh, Girih, Girikh,
Girich, Gerich-Ornament: Geometrisches Design.
Als Gerich-Ornament bezeichnet man die sich oftmals
vielfach überschneidenden Linien der abstrakten
geometrischen Dekormotive in der islamischen Kunst. Der
Name leitet sich ab von Girikh, persisch
Knoten.
- Haftrangi, Haft Rangi, Haft
Auranq: Wörtl. Sieben Farben,
Majolika, Fiesen mit einem Muster in Cuerda Seca, eine
Technik, die Muster mit bis zu sieben Farben auf der
selben Fliese gestattet, ohne daß die Farben beim
darauffolgenden Brennen ineinander laufen. Eine Schnur
trennt die verschiedenfarbigen Glasuren. Beim Brennen
wird sie weggebrannt und hinterläßt eine leichte
Vertiefung zwischen den einzelnen Farbbereichen. Das
Verfahren ist schneller und billiger als
Mosaik-Techniken. Eine andere Technik ist die Abtrennung
mittels einer dünnen Linie fetthaltigen Materials, dem
man Mangansalze beigemischt hatte. Beim Brennen verbrennt
das Fett, die Mangansalze ergeben eine dünne Linie aus
Braunstein (Manganoxid), ebenfalls leicht eingesenkt.
Fliesen mit mehrfarbiger Bemalung wurden als leichter und
schneller herzustellender Ersatz für Mosaiktechniken
verwendet.
- Hazarbaf, Hazar-Baf:
dekoratives Muster aus Ziegeln oder Keramik auf
Oberflächen von Gebäuden. Wörtl.:
Tausend-Geflecht, eigentlich ein persischer
Begriff aus dem textilen Bereich. Er bezeichnet Muster
aus geometrisch gesetzten Ziegelsteinen oder aus
glasierten Fliesen, die insgesamt wie ein Gewebe, wie
eine Flechtmatte oder auch wie ein phantasievoll
gestaltetes Schachbrett wirken. Die keramischen Elemente
können naturbelassen sein (Terrakotta) oder bunt
glasiert sein, erst durch den Materialwechsel ergeben
sich die schönsten Effekte. Diese Art des
Oberflächenschmucks kam zuerst im 9. Jh. auf und erlebte
seine schönste Blüte in der timuridischen Architektur.
- Islimi-Ornament:
symmetrisch angeordnete Pflanzenstengel als Grundmotiv
- Kashi: Eingelegte
Verzierung mit glasierter Mosaik-Fayence, benannt nach
ihrem Herkunftsort Kashan (Iran).
- Kundal: Technik der
Vergoldung bei mehrfarbigen Ornamenten auf
Relief-Untergrund, Relief-Ornamentierung
- Lüster-Keramik:
metallisch glänzende Glasur, aus unterschiedlichen
Farben und Metalloxiden hergestellt.
- Majolika: Aus
Majolika sind in der timuridischen Architektur viele
Fassadenelemente geformt. Majolika besteht aus gebranntem
Ton oder gewöhnlichem Steingut, der/das mit einer
deckenden weißen Zinnglasur überzogen ist.
Anschließend mit leuchtenden Farben bemalt, kann derart
aufwendig hergestellte Keramik Jahrhunderte überdauern,
ohne daß der Glanz der Farben leidet.
- Mosaik-Fayence: Eine
Schmucktechnik, die zur Fassadenverkleidung eingesetzt
wurde und die ihren Höhepunkt im 14. Jh. erreichte.
Kleine Teilchen glasierter Fayence mit verschiedener
Farbe werden zu einem abstrakten oder bildlichen
Gesamtwerk zusammengefügt. Da sie sehr arbeitsaufwendig
und kostspielig war, beschränkte sich häufig ihre
Anwendung auf die dem Betrachter nahen Stellen in
Augenhöhe. Ein preiswerterer Ersatz in größeren Höhen
war Haftrangi.
- Slip: dick
aufgetragene Farben bei billigerer Keramik
- Terrakotta: Gebrannte
Tonerde, sehr hart. Farbtöne gelb, braun, rostbraun,
fuchsrot, tiefrot u.ä. möglich.
Andere Essays über usbekische
Architektur lesen
Andere Essays über Usbekistan lesen - Literatur
Andere Länderessays lesen
Home
©
Copyright Text, Graphik und Photos: Bernhard Peter 2006
Impressum