Bernhard Peter
Gyantse: Kumbum, dritte Ebene (2)

Der alle niederen Wiedergeburtsbereiche reinigende Künri, eine Form des Vairocana = Sarvavid Vairocana (wörtlich "der Allwissende und ringsum Leuchtende" oder "der Allwissende, der alles vollständig erstrahlen läßt" oder auch "der Sonnengleiche". Er ist eine tantrische Erscheinungsform des Tathagata). Die Meditationsgottheit ist von silberweißer Farbe, und sie hat vier gekrönte Gesichter, von denen drei sichtbar sind.

Künri = Sarvavid Vairocana, Kopfdetail

Abb.: Wandmalerei auf der dritten Ebene

Der rote Amitayus in der Meditationshaltung (Dhyana Mudra), beide Hände liegen locker aufeinander im Schoß mit den Handflächen nach oben. Amitayus ist eine Erscheinungsform des Buddha Amitabha.

Eine weitere Form des Vairocana, des Erleuchtenden: Der grüne Buddha "König der Lehrhalter" = Buddhadharmaraja, Buddha + dharma = Lehre + raja = König.

rotgesichtige Gottheit auf der dritten Ebene mit der Geste des Radandrehens.

Blick in die Vorhalle der östlichen Hauptkapelle. Sie ist dem blauen Akshobhya, dem "Unerschütterlichen" gewidmet (ohne Abb.). Seine Chrakteristika: Familie: Vajra. Weltgegend: Osten. Farbe: dunkelblau. Typische Geste in der Darstellung: Erdberührungsgeste (Bhumisparsha-mudra), Zeugnisanrufung, d. h. die Erde zum Zeugen anrufend. Handfläche nach innen zum Körper gewandt, Fingerspitzen berühren den Boden vor dem rechten Unterschenkel, geschlossene Hand. Anzahl der Gesichter: 1-4. Typische Attribute in der Darstellung: Donnerkeil-Szepter (Vajra, Symbol des höchsten Wissens). Anzahl der Arme und Hände: 2-8. Buddhaland: Abhirati (= Freude). Tantrische Partnerin: Locana, kann mit den Symbolen Vajra und einer Schädelschale abgebildet werden. Begleitendes Tier: Elephant.

Abb.: Östliche Hauptkapelle, begleitende Figur links von der Statue des Akshobhya.

Abb.: Wandmalereien in der östlichen Hauptkapelle.

Die ein Gebiß haltende Sang'gye Nyima, von gelber Körperfarbe.

Abb.: Wandmalereien auf der dritten Ebene.

Vajravalanalarka, eine zornvolle Gottheit von blauer Körperfarbe mit goldenem (namengebenden) Vajra in der vor den Körper erhobenen rechten Hand. Tibetisch: Metar Barwa ("der gleich Feuer Lodernde"). Auch er ist eine Erscheinungsform des Vairocana.

Der Vajrasattva der paradiesischen Sphäre Sukhavati, von weißer Farbe, in der rechten Hand ein relativ kleines goldenes Vajra, in der linken Hand die Glocke.

Abb.: Wandmalereien auf der dritten Ebene.

Abb.: Wandmalereien auf der dritten Ebene, rechts Vajrapani.

Abb.: Wandmalereien auf der dritten Ebene.

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