Bernhard Peter
Durbar Square von Patan (17)
Sundari Chowk, Außenseite

Der Sundari Chowk ist der südlichste der drei Palasthöfe von Patan. Er grenzt mit seiner Nordseite an den Mul Chowk, und an der Nahtstelle zwischen beiden befindet sich der Agam-Tempel. Der Sundari Chowk ist dreigeschossig. Sein Name bedeutet sinngemäß "Hof der Schönheit" oder "Prächtiger Hof". Die Fassade wird durch drei jeweils ein bißchen vorgezogene Hauptachsen gegliedert, die jeweils aus einem Portal im Erdgeschoß, einem besonders großen Schmuckfenster im ersten Obergeschoß und einem dreiteiligen Prunkerker mit sehr starker Außenneigung im zweiten Obergeschoß besteht. Das mittlere der drei Portale ist besonders prunkvoll mit Schnitzarbeiten verziert. Zwischen den Prunkfenstern im zweiten Obergeschoß befindet sich links ein weiteres, einfacheres Fenster im etwas zurückliegenden Fassadenabschnitt, rechts ebenso, und zwischen den drei großen Fenster im ersten Obergeschoß befinden sich links zwei und rechts drei kleinere Fenster. Diese leicht asymmetrische Aufteilung ergibt sich dadurch, daß die Schmuckfenster rechts außen an die Ecke gerückt sind und um diese herum geführt werden. Der Sundari Chowk wurde 1627 fertiggestellt, in nepalesischer Zeitrechnung NS 747. Der Bauherr war König Siddhi Narasinha Malla (1620-1660). Der Innenhof war zum Zeitpunkt des Besuches nicht zugänglich.

Abb. links: Sundari Chowk, linke Achse mit der typischen Abfolge Tür - großes Schmuckfenster - dreiteiliges Prunkfenster wie ein vor die Mauer vorgeblender Korb. Abb. rechts: mittleres Portal, besonders prunkvoll mit Schnitzereien ausgestattet. Während das jeweils mittlere Portal repräsentativ gestaltet ist, sind die seitlichen Türen eines Chows eher klein.

Sundari Chowk, Detail von der Fenstergruppe links im 2. Obergeschoß

Sundari Chowk, mittleres Portal, Türwangen mit Makaras und Reliefs

Sundari Chowk, der Bogen des mittleren Portales

Sundari Chowk, Reliefdetail

Sundari Chowk, oberer Abschluß des mittleren Portales

Sundari Chowk, Detail vom mittleren Abschluß des mittleren Portales

Sundari Chowk, rechter Bogenteil des mittleren Portales

Sundari Chowk, linker Bogenteil des mittleren Portales

Sundari Chowk, Detail von der linken Türwange

Sundari Chowk, im Erdgeschoß befinden sich zwischen den drei Türen keine Fenster, sondern zwei Podeste mit steinernen Reliefs. Darstellungen von Narasinha (Abb. links) und Ganesha (Abb. rechts) flankieren so das mittlere Portal, ersterer rechts, letzterer links. Die Farbe zeugt auch von heutiger intensiver Verehrung der Götterbilder. Narasinha ("Mensch-Löwe") ist der vierte Avatar Vishnus. Er hat den Dämonenkönig Hiranyakashipu gepackt und sich über die Knie gelegt, während der auf der Schwelle dessen Palastes sitzt, und er zerreißt ihn mit seinen Fingernägeln.

Sundari Chowk, Detail einer Fenstergruppe im zweiten Obergeschoß

Sundari Chowk, mittleres großes Fenster im ersten Obergeschoß, flankiert von zwei kleineren Fenstern.

Sundari Chowk, das zweite Fenster von rechts im ersten Obergeschoß an der Westseite. Auch wenn dieses Fenster zu den kleineren gehört, ist es etwas ganz Besonderes durch die innere Form des Fenstergitters.

Abb. links: Sundari Chowk, mittlere Einheit mit dem Prunkportal und dem sehr stark nach außen geneigten dreiteiligen Fenster"korb" im zweiten Obergeschoß. Abb. rechts: Ecklösung an der Westseite, Südecke. Beide Prunkfenster werden um die Ecke herumgeführt.

Sundari Chowk, mittlerer Abschnitt der Westfassade

Sundari Chowk, linker Abschnitt der Westfassade, dreiteiliges Prunkfenster im zweiten Obergeschoß.

Sundari Chowk, mittlerer Abschnitt der Westfassade, nach außen geneigte Fenstereinheit im obersten Stockwerk.

Sundari Chowk, linker Abschnitt der Westfassade, großes Zierfenster im ersten Obergeschoß.

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© Text, Graphik und Photos: Bernhard Peter 2009, 2012
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