Bernhard Peter
Nara: Todai-ji, Teil (1): Geschichte, Rundgang und Beschreibung


Lage und Erreichbarkeit, Touristisches
Der Tempel Todai-ji (Toudai-ji, Adresse: 406-1 Zoshicho, Nara, 630-8587, Japan) liegt in der Stadt Nara am östlichen Rand der Stadt, am Übergang der dicht bebauten Ebene in die angrenzende Hügellandschaft. Am bequemsten in Bezug auf das Ziel reist man von Kyoto (Umsteigen in Yamato Saidaiji) oder Osaka aus mit Kintetsu an; vom Bahnhof Kintetsu Nara aus geht man am Kofuku-ji auf dessen Nordseite vorbei gerade nach Osten und biegt nach 1300 m hinter dem Nationalmuseum rechtwinklig nach Norden ab und erreicht nach 240 m das erste Tempeltor. Wer mit JR-Paß unterwegs ist, wird an JR Nara ankommen. Man verläßt den Bahnhof in östlicher Richtung und wendet sich an der Hauptverkehrsstraße vor dem Bahnhofsvorplatz nach links (Norden). An der dritten Querstraße (an der zweiten Ampel) biegt man nach rechts in die Sanjo Dori, eine schnurgerade durch die modernen Einkaufsviertel nach Osten führende Straße. Auf diesem Weg passiert man den Kofuku-ji auf dessen Südseite. Man quert die Hauptstraße weiter in Richtung Osten und biegt nach 1,8 km hinter dem Nationalmuseum nach Norden ab, um nach weiteren 400 m vor dem ersten Tempeltor zu stehen. Der Fußweg ist insgesamt 2,4 km lang, aber es gibt eine Menge Interessantes bis dahin zu sehen.

Wer mit dem Bus anreist, endet wohl am Nara Park Bus Terminal östlich des Nara Prefecture Government Office und nördlich des Noborioji-Parks; von dort geht man genau nach Osten zu den Tempelgebäuden. Vom JR-Bahnhof aus kann man alle Busse nach Osten nehmen, die als Haltestelle Todaiji Daibutsuden (z. B. Linien 77, 7), Todaiji-Daibutsuden/Kokuritsu Hakubutsukan, Himuro-jinja/Nationalmuseum (z. B. Linie 2) oder Todaiji-Daibutsuden/Kasugataisha-mae (z. B. Linien 160, 61, 97, 55, 57, 58) angeben, das kostet derzeit 250 Yen. Der Ringbus (Omiya Street Route oder Nara Park Route) hält an Daibutsuden-mae-chushajo.

Das Tempelgelände ist weitläufig und parkartig. Es mißt in West-Ost-Richtung ca. 900 m, in Nord-Süd-Richtung 750 m und umfaßt im Detail weit mehr Strukturen, als der Durchschnittstourist je zu sehen bekommt. Die Begrenzung ist nicht scharf umrissen; nach Westen erfolgt ein unregelmäßiger Übergang in die städtische Bebauung, nach Osten ein sanfter Übergang in die Hügellandschaft, nach Südosten in die Strukturen des Kasuga Taisha.

Der Todai-ji ist eine Sehenswürdigkeit der Superlative, und entsprechend bekannt und besucht ist er. Kaum eine Pauschalreise läßt ihn aus. Für Schulklassen ist er ein häufiges Ausflugsziel. Deshalb es es an der Halle des Großen Buddha stets gedrängt voll, die vielen Busparkplätze lassen Schlimmes ahnen, und es ist noch schlimmer. Andererseits laufen 95% der Touristen nur die "Hauptstraße" durch das Nandaimon nach Norden, in die große Halle rein und dann wieder zurück zum Bus, der sie evtl. noch zum Kasuga Taisha bringt. Abseits der Hauptwege ist es deutlich besser, der ganze östliche Bereich ist weniger überlaufen, die separat eintrittspflichtigen Hallen sind noch touristenärmer, und z. B. im Kaidan-in oder am Tegai-mon ist der wirklich interessierte Besucher alleine.

Der Todai-ji ist Teil des Weltkulturerbes der historischen Monumente der alten Hauptstadt Nara (Historic Monuments of Ancient Nara). Zu diesem gehören insgesamt 8 Monumente, neben dem Todai-ji gehören der Kofuku-ji, der Kasuga-taisha, der Gango-ji, der Yakushi-ji, der Toshodai-ji, der ehemalige Palast Heijo-kyu und der Primärwald des Kasugayama dazu. Etliche Gebäude (9) und viele Statuen (24) und andere Objekte künstlerischen Schaffens sind als Nationalschätze Japans klassifiziert; die Auflistung erfolgt am Schluß. Wohl an keinem anderen Ort kann man so viele Nationalschätze des Landes zum größten Teil am Originalstandort erleben.

Das muß erhalten und immer wieder restauriert werden, die touristische Infrastruktur muß finanziert werden. Ja, man wird hier als Besucher mehrfach zur Kasse gebeten, einmal am Daibutsu-den, einmal am Nigatsu-do, einmal am Kaidan-in, einmal am Hokke-do, einmal am Todai-ji-Museum, und am Nationalmuseum natürlich auch. Das summiert sich. Vielleicht hier und da noch ein Goshuin... Die Eintrittsgebühren betragen jeweils 800 Yen für Daibutsu-den, Hokke-do, Kaidan-do und Todai-ji-Museum, also zusammen 3600 Yen. Wenn man das gemeinsame Ticket für Daibutsuden und Museum löst, kostet es nur 1200 Yen, also reduzieren sich die Gesamtkosten auf 2800 Yen. Für 500 Yen kann man sich im Daibutsuden einen Audio-Guide ausleihen. Das Nationalmuseum ist eine separate Institution und kassiert noch einmal 700 Yen für die Standardausstellung, evtl. noch mehr für Sonderausstellungen. Und dennoch: Die wahre Kunst der Nara-Zeit ist der unglaublich reiche Statuenbestand des Tempels, und die sind eben alle in den separat zu besichtigenden Tempelhallen aufgestellt. Es wäre der größte Fehler, da nicht reinzugehen, das wäre Sparen am falschen Fleck, denn hier gibt es die originalen Meisterwerke zu bestaunen, einzigartige Kunst von Weltklasse. In all diesen Hallen ist das Photographieren verboten, wie überall, wo Nationalschätze ausgestellt werden. Man sollte sich daher die Zeit nehmen, um diese Kunstwerke oberster Liga zu genießen und sie sich gründlich anzuschauen: Das hier ist allergrößte, älteste und wertvollste Kunst, und wir können ihr gegenüber Platz nehmen und sie von Angesicht zu Angesicht so lange genießen, wie wir wollen. Und diese Zeit sollte man einplanen; Hetze wäre auch hier Sparen am falschen Fleck. Wenn man sich wirklich alle Hallen innen mit ihren dort präsentierten Kunstschätzen, insbesondere Statuen, anschauen möchte, wird schnell feststellen, daß der Todai-ji ein lohnendes Tagesziel für sich alleine darstellt. Wer draußen bleibt und durch die Anlage hindurcheilt, erfährt nie, was er verpaßt hat.

Viele weitere Sehenswürdigkeiten liegen in nächster Nähe: Auf dem Hinweg passiert man den Tempel Kofuku-ji, im Südwesten liegt das Nationalmuseum, im Südosten der Kasuga Taisha, im Westen befinden sich die Yoshiki-en-Gärten und die Isuien-Gärten. Alles läßt sich zu einem sehr vollen und langen Besichtigungstag kombinieren, sinnvoller wären für die Gruppe mit Innenbesichtigungen 2-3 Tage. Zusammen mit den anderen Tempeln und Sehenswürdigkeiten der Stadt kann man locker eine Woche in Nara ohne Langeweile verbringen, die meisten Touristen bleiben jedoch maximal einen Tag hier, was eine nicht zu fassende Oberflächlichkeit ist bei dieser hochkarätigen Kunst in der Stadt und um sie herum.


Geschichte und Bedeutung: Nara-Zeit
Der Todai-ji (Toudai-ji) ist einer der ältesten und wichtigsten Tempel Japans. Der Name bedeutet "Großer Ost-Tempel", mit tou = Osten, dai = groß und ji = Tempel. Es gab in der alten Hauptstadt Heijo-kyo auch eine Entsprechung im Westen, das war der Sai-dai-ji (siehe eigenes Kapitel). Die östliche und westliche Lage definieren sich in Hinblick auf die auf den Kaiserpalast von Süden her zulaufende zentrale Achse der alten Stadt. Doch bevor der Todai-ji gegründet wurde, gab es hier an dieser Stelle bereits einen Vorläufer, den Tempel Kinsho-ji (Kinshou-ji), der 728 gegründet worden war, um an der letzten Ruhestätte des Kronprinzen Motoi zu beten. Letzterer war ein Sohn des Kaisers Shomu (Shoumu, 701-756, regierte 724-749). 13 Jahre später, im Jahre 741, erließ dieser Kaiser ein Dekret, nach dem die religiöse Infrastruktur des Landes umgebaut wurde. Es entstand ein national geordnetes System von Klöstern und Tempeln (Kokubun-ji-System), und die Provinzen bekamen einen besonders herausgehobenen Tempel als Landestempel. Entsprechend beschloß er, aus dem Kinsho-ji einen neuen Landestempel der Provinz Yamato zu machen, und weil diese Provinz diejenige der damaligen Hauptstadt war, hatte der neue Landestempel den obersten Rang aller buddhistischen Tempel. Er war der Kopf des national organisierten Tempelsystems. Hier wurden die wichtigen, staatstragenden Rituale ausgeführt, die Zeremonien für die Aufrechterhaltung des Friedens im Land und für das Wohlergehen der Bevölkerung. Nach einem Jahrzehnt der Rebellionen, verheerenden Pocken-Epidemien, Mißernten und Streitereien wollte der Kaiser der Religion als Lösung aller Probleme ein stärkeres Gewicht geben und ein national identifikationsstiftendes Projekt starten, um die widerstreitenden Kräfte zum gemeinsamen Erreichen dieses Zieles zu bündeln. Es sei angemerkt, daß ursprübglich ein anderer Bauplatz vorgesehen war, nämlich Koga (heute Präf. Shiga). Erst ein Jahr später änderte der Kaiser seine Meinung und wählte Nara als Standort aus. Dieser neue Tempel verschlang so viele Ressourcen, Arbeitskräfte, Gelder und Rohstoffe, daß sein Bau die Grenze der Belastbarkeit des Landes erreichte. Der vorgesehene Bauplatz wurde zunächst einmal mit immensem Aufwand planiert, wozu kleinere Hügel abgetragen werden mußten. Die immensen Dimensionen der Hallen und vor allem des Hauptkultbildes verschlangen Unmengen an Material und stellten die Handwerker vor bislang unbekannte Herausforderungen.

Im Shoso-in als Schatzhaus wurden die persönlichen Gegenstände des Kaisers Shomu aufbewahrt. Der Todai-ji wurde also ab 740 errichtet und im Jahr 749 fertiggestellt. 745 war Nara nach einer wenige Jahre dauernden Unterbrechung wieder Hauptstadt geworden. Der Gründungsabt war Roben (Rouben, 689-773). Die Hauptkultfigur, der große Buddha, wurde 743 in Folge eines neuerlichen kaiserlichen Dekretes in Auftrag gegeben und 752 fertiggestellt. Die Anlage war damals riesig, mit zwei großen, siebenstöckigen Pagoden im Süden, den größten und höchsten Pagoden ihrer Zeit, mit einer Goldenen Halle, Lesungshalle, Speisesaal und Mönchsquartieren im Norden. Das entsprach exakt der Absicht des Kaisers, die Kraft des Buddhismus weithin sichtbar zur Schau zu stellen und gleichzeitig mit der Wirkung der Anlage denjenigen zu preisen, der das erschaffen ließ. Der Toudai-ji war einer der sieben großen Tempel  der südlichen Hauptstadt (Nanto-shichi-dai-ji), der Gruppe der einflußreichsten und mächtigsten Tempel in und um Nara, die alle auf kaiserliche Veranlassung gebaut worden sind. Neben dem Toudai-ji gehören dazu der Daian-ji, der Gangou-ji, der Houryuu-ji in Ikaruga, der Koufuku-ji, der Saidai-ji und der Yakushi-ji.

Im Gegensatz zur heutigen Stadt war die Planstadt Nara an einem Gitternetz orientiert. Genau wie das später angelegte Kyoto gab es ein Netz aus Straßen in Nord-Süd-Richtung und querenden Straßen in West-Ost-Richtung. So entstanden einzelne, quadratische Blöcke als Einheiten. Wie passen die Tempel in dieses System? Auch sie unterlagen dem Zwang der Einordnung in dieses Gitternetz. Ein Block hatte etwa eine Seitenlänge von 120 m, und die kleinsten Tempel unterster Rangstufe nahmen genau einen Block ein. Zu diesen gehörten die Tempel Ki-dera, Saeki-in, Hotsumi-dera und Katsuragi-dera. Die nächstbesseren oder nächsthöher eingestuften Tempel hatten eine Fläche von 2 x 2 = 4 Blöcken. Zu diesen gehörte der Toshodai-ji und der Sairyu-ji, unter Vorbehalt auch der Kiko-ji. Die nationalen Tempel waren die dritte, noch größere Gruppe. Der Yakushi-ji und der Gango-ji nahmen jeweils 3 x 3 = 9 Blöcke ein. Der Kofuku-ji hatte eine Grundfläche von 4 x 4 = 16 Blöcken, der Daian-ji nahm eine Fläche von 3 x 5 = 15 Blöcken ein. Ersterer hatte das Repräsentationsbedürfnis der Fujiwara als Rückendeckung, letzterer brauchte mehr Platz wegen seiner außerhalb vor dem Südtor platzierten Riesen-Pagoden, der eigentliche Tempel maß 3 x 3 = 9 Blöcke. Der Todai-ji nahm mindestens 3 x 5 = 15 Blöcke ein, wobei die Hauptachse zwischen Blockreihe 1 und 2 lag, und die 3. Blockreihe im Osten für Nebeneinrichtungen genutzt wurde. Und der späte Saidai-ji nahm eine noch größere Fläche ein, reichte aber nie an die Bedeutung des Todai-ji heran.

Der Tempel Todai-ji ist der Haupttempel der Kegon-Schule. Dennoch war der Tempel auch Sitz weiterer buddhistischer Schulen, die hier den geistigen Austausch pflegten. Erst waren es neben der Kegon-shu nur vier andere Schulen, dann kam als sechste Schule die Ritsu-shu hinzu. Das Hauptkultbild ist ein Vairocana Buddha, der zentrale Buddha der Kegon-Sutra. Als Haupttempel nicht nur der Provinz Yamato, sondern auch des Landes spielte der Tempel eine wichtige Rolle in der Erforschung der buddhistischen Schriften und in der Ausbildung von Gelehrten und in der Ordinierung von Priestern. Mit der Verlegung der Hauptstadt von Nara nach Kyoto wurde die Nara-Zeit abgeschlossen. Die sechs buddhistischen Schulen der Nara-Zeit erhielten keinen Zugang zur neuen Hauptstadt. Das für die Hauptstadt relevante aufstrebende religiöse Zentrum war der Berg Hiei. Aber auch nach der Entstehung des Shingon-Buddhismus und des Tendai-Buddhismus war der Todai-ji während der Heian-Zeit ein wichtiger Lehrtempel und war der Haupttempel einer der damals 8 orthodoxen Schulen. So gesehen ist der Todai-ji auf dem Höhepunkt der Nara-Kultur entstanden, wurde selber ein architektonischer Höhepunkt, und dennoch dauerte es nur noch wenige Jahrzehnte, bis mit der Verlegung der Hauptstadt eine neue Zeit anbrach und Nara und mit der Stadt auch die dort ansässigen religiösen Richtungen quasi abgehängt wurden.


Geschichte und Bedeutung: Heian-Zeit und Kamakura-Zeit
Lange blieb der Tempel nicht im Ursprungszustand. Zunächst zeigte sich, daß das Gewicht der großen Buddhastatue nicht zu den angewandten Herstellungsmethoden paßte: Im Rücken zeigten sich Risse in der Bronze. Man schüttete die kritische Seite mit Erde an, um die Figur zu stützen und ein Umfallen zu verhindern. Im Jahre 855 beschädigte ein großes Erdbeben den Tempel, dabei brach der Kopf des Großen Buddhas ab. Das konnte repariert werden. Seit der Gründung brannte der Tempel zweimal ab. Erdbeben, Taifune, Feuer oder Blitzeinschläge zerstörten noch vor der Jahrtausendwende die Lesehalle, die Mönchsquartiere, die Pagoden, den Glockenturm und das Südtor. Die nächste große Zerstörung fand im Jahre 1180 statt, als Taira no Shigehira (1158-1185) als Oberkommandierender des Taira-Clans nach der Schlacht von Uji Nara angriff und zerstörte, dabei brannte der halbe Tempelkomplex einschließlich der großen Buddhahalle bis auf die Grundmauern ab. Vorangegangen war ein Streit über den Grundbesitz des Tempels, insbesondere die Landgüter. Schon vier Jahre später wurde der Wüterich in der Schlacht von Ichi-no-tani selber besiegt und kam in Gefangenschaft. Man übergab ihn den Mönchen des zerstörten Tempels, und er endete durch Enthauptung im Folgejahr, eine kleine Genugtuung für die Mönche des Todai-ji.

Dann kam der Kamakura-zeitliche Wiederaufbau: 1181 begann der Mönch Chogen (Shunjoubou Chougen, 1121-1206) mit Unterstützung des Hofes und des siegreichen Minamoto no Yoritomo mit dem Wiederaufbau des Todai-ji. Eigentlich hieß dieser Mönch Ki no Shigesada oder Urabe Shigesada. Er trat zunächst in den Daigo-ji in Kyoto ein und lernte auf dem Koya-san. Danach wurde er ein Schüler von Honen und engagierte sich für die Jodo-shu. Seine Kenntnisse in der buddhistischen Lehre vertiefte er auf einer China-Reise. Nach der Zerstörung des Todai-ji war zwar der Wiederaufbau ein Hauptziel des Kaiserreichs, doch die Mittel fehlten. Chogen sammelte mit großem Engagement Geld dafür; er war der Hauptspendensammler. Insbesondere die Provinz Suo (Suou, heute Präfektur Yamaguchi) mußte die Mittel aufbringen, der Kaiser hatte dem Tempel hier Landbesitz gegeben, um Einnahmen und Bauholz zu erwirtschaften. In dieser Zeit entstanden neu die Halle Daibutsuden, die Korridore der Zentraleinheit, das Chumon und das Nandaimon und viele andere Bauten. Der berühmte Bildhauer Kaikei stattete den Tempel mit benötigten Skulpturen aus. Das beste Beispiel für den neuen Stil dieser Zeit ist das Nandaimon, das große Südtor. Man nennt diesen Stil Daibutsu-Stil oder Tenjiku-Stil, und er zeigt deutlich chinesischen Einfluß. Der große Buddha wurde am Kopf und an der Hand repariert. 1185 konnte die zweite Einweihungszeremonie durchgeführt werden, und um 1195 war der Wiederaufbau abgeschlossen. Bald konnte die Forschungs- und Lehrtätgkeit wieder aufgenommen werden, der Tempel strebte seiner zweiten Blütezeit zu. Eine Statue dieses Neugründers wird im Shunjo-do aufbewahrt. Aber diese zweite Blüte reichte nicht an die erste heran, denn es fehlte etwas Wichtiges, nämlich die Nähe zur Macht. Nara war schon lange nicht mehr Machtzentrum, der Kaiser residierte in Kyoto, und die eigentlichen Machthaber hatten ihr Zentrum in Kamakura.


Geschichte und Bedeutung: Muromachi-Zeit und Azuchi-Momoyama-Zeit
Während der Muromachi-Zeit erlebte der Tempel eine Phase des Niedergangs. 1567 wurde der Todai-ji erneut zerstört. Das war mitten in der Bürgerkriegszeit, als jeder lokale Warlord gegen jeden kämpfte und das Land im Chaos versank. Das Ashikaga-Shogunat war im Niedergang begriffen, und neue Familien wie die Miyoshi strebten nach Macht. Nach der Ermordung des 13. Shoguns 1565 brach ein Krieg zwischen Miyoshi Yoshitsugu als Oberhaupt des Miyoshi-Clans und Matsunaga Hisashige (1510-1577) aus. Der Konflikt endete erst, als Oda Nobunaga 1568 in Kyoto einmarschierte und sich die beiden Gegner ihm unterwerfen mußten. Die Streitkräfte Nobunagas brachten später beide zu Tode, und damit war die Macht der Miyoshi-Familie gebrochen. Matsunaga Hisashige, eigentlich einmal ein Gefolgsmann der Familie Miyoshi, war Gouverneur von Kyoto. Er war derjenige, der sich dann gegen die Miyoshi wandte, mehrere Brüder von Miyoshi Chokei tötete, Ashikaga Yoshiteru (1536-1565) im Eiroku-Vorfall ermordete, der für die Niederbrennung des Todai-ji während der kriegerischen Auseinandersetzungen verantwortlich gemacht wurde (es gibt auch eine auf den Bericht von Luis Frois gestützte Theorie, daß er es gar nicht selber war, sondern ein christlicher Samurai), und der später auch noch Oda Nobunaga während der Belagerung des Ishiyama Honganji verriet, womit er sich den Tod verdient hatte, er endete durch Seppuku. Einerseits war damit Matsunaga Hisahide ein Oberschurke der Geschichte, andererseits handelte er nicht anders als alle anderen Warlords seiner Zeit, er hatte nur das Pech, zu verlieren. Nach dieser erneuten Zerstörung des Todai-ji (betroffen: Kondo, Kairo, Chumon, Kodo, Kaidan-do etc.) hatten nur wenige Gebäude überlebt: Nigatsu-do, Hokke-do (Lotus-Halle), Nandaimon (Südtor), Tegaimon (Nordwesttor), Shosoin und Shoro (Glockenturm). Es war immer noch eine wilde Zeit, wo man gar nicht an Wiederaufbau denken konnte. Also wurde der beschädigte große Buddha notdürftig mit Kupferplatten geflickt, aber er hatte noch ca. 100 Jahre lang kein Dach über dem Kopf.


Geschichte und Bedeutung: Edo-Zeit und Moderne
Dann kam nach Beruhigung der Verhältnisse der Edo-zeitliche Wiederaufbau. Maßgeblich treibende Kraft war der Mönch Kokei (Koukei, 1648-1705), der eine erneute Spendensammelaktion startete. Er kam aus der Provinz Tango, und eigentlich entstammte er der buddhistischen Richtung der Sanron-shu. 1692 war die 1686 begonnene Restaurierung des großen Buddha abgeschlossen; ein neuer Kopf war gegossen worden, ebenso die 18 Lotusblätter des Sitzes. Kokei starb in Edo, bevor die Rekonstruktion des Daibutsuden abgeschlossen war. Erst 4 Jahre später konnte die neue Halle im Jahr 1709 eingeweiht werden. Die neue Halle erreichte nur 60% der Breite der alten Halle, alles andere wäre zu teuer für die damalige Finanzlage gewesen. Neben dieser Haupthalle wurden bei dieser Renovierung auch die Korridore (Kairo), das mittlere Tor (Chumon) und das östliche sowie das westliche Tor (Tozai rakumon) des inneren Rechtecks neu gebaut, allerdings erst 30 Jahre nach der Haupthalle. Im Zuge der Meiji-Reformen wurde es noch einmal kritisch für den Tempel. Es war nicht nur die strenge Entflechtung von buddhistischen und shintoistischen Institutionen, die dem Tempel zu schaffen machte, sondern vor allem die Konfiszierung des Landbesitzes. Ein Großteil des Landbesitzes wurde verstaatlicht und veräußert. Die Landgüter waren jedoch eine der Haupteinnahmequellen für die Tempelverwaltung. Dennoch schaffte es der Tempel, erst 1906-1912 unter komplettem Auseinandernehmen und Neuzusammensetzen aller Holzelemente und noch einmal 1973-1980 die große Buddhahalle zu renovieren. Diese letzte umfassende Renovierung vor allem des Daches wurde 1980 abgeschlossen.

Zweimal wurde der Tempel Todai-ji also wiederaufgebaut, wenn auch am Ende kleiner als in der ursprünglichen Form. Auch wurde auf einige Gebäude wie die Pagoden beim Wiederaufbau verzichtet. Deren gewaltige Dimensionen (knapp 100 m Höhe!) waren zwar prestigeträchtig, aber nicht notwendig. Die meisten der heute vorhandenen Gebäude stammen also aus der Zeit des zweiten Wiederaufbaus im 18. Jh., weitere aus der Zeit des zweiten Wiederaufbaus während der Kamakura-Zeit, und nur noch wenige aus der Nara-Zeit. Die Bedeutung des Tempels kann nicht genug herausgestrichen werden, denn der Todai-ji war zeitweise der oberste aller buddhistischen Tempel des Landes. Entsprechend versammelten sich bei der Ausgestaltung des Tempels die besten Künstler und Kunsthandwerker ihrer Zeit, und etliches ist davon noch erhalten und kann besichtigt werden. Hinsichtlich der Größe, des Alters und der Qualität der Kunstwerke wie z. B. Statuen ist der Bestand des Todai-ji auch heute noch Weltklasse.


Goshuin des Todai-ji-Komplexes
Wie in vielen anderen Tempeln auch werden im Todai-ji Goshuin gewährt. In einem Tempel der Superlative gibt es besonders viele: Insgesamt kann man an vielen verschiedenen Stellen eine zweistellige Anzahl von Goshuin sammeln, zum Stückpreis von derzeit noch 300 Yen bzw. bei besonderen Stempeln auch schon 500 Yen, bei farbigen Luxus-Ausgaben auch mal 1000 Yen, und wer ganz großes Glück hat und am 16. Dezember anwesend ist, noch ein weiteres Goshuin.

 

Abb. links: erstes Goshuin des Hokkedo (Todai-ji-Komplex) in Nara, rechte Spalte unten: Datum: 29.8.2019, roter Stempel rechts oben: "Sangatsudo", großes Sumigaki in der Mitte: "Hokke" = Lotus, auch im roten Stempel links unten tauchen die beiden Zeichen für "Hokke" auf, in den beiden rechten Kanji übereinander. Das obere linke Kanji steht für "do" = Halle. Abb. rechts: zweites Goshuin des Hokkedo, rechte Spalte unten: Datum: 29.8.2019, roter Stempel rechts oben: "Sangatsudo", großes Sumigaki in der Mitte: "Fuku-kensaku-Kannon", denn diese Form der Kannon ist das Hauptkultbild in der Halle und ein Nationalschatz dazu; im roten Stempel links unten tauchen wieder die beiden Zeichen für "Hokke" auf, in den beiden rechten Kanji übereinander. Das obere linke Kanji steht für "do" = Halle. .

   

Abb.: Goshuin des Nigatsudo (Todai-ji-Komplex) in Nara, mittlere Spalte "Nigatsudo", rechte Spalte unten: Datum: 29.8.2019, roter Stempel oben rechts: "Nigatsudo".

Daneben gibt es noch zeitlich limitierte Sonder-Goshuin, wie z. B. eines für denjenigen, der zusammen Eintrittskarten für den Todai-ji, den Kofuku-ji, den Kasuga Taisha, den Gango-ji, den Toshodai-ji und den Yakushi-ji kauft. Diesen Stempel gab es zeitlich begrenzt in den Touristinformationszentren der Stadt, z. B. am Bahnhof. Andere Goshuin wiederum waren an Sonderausstellungen geknüpft. Wieder andere Goshuin kann man nur erhalten, wenn man sich auf einer ganz bestimmten Pilgerroute befindet und die ganze Reihe von Tempeln besucht. Nicht wundern, wenn ein Goshuin mit einer unverständlichen Auskunft abgelehnt wird, das wäre z. B. bei solchen für echte Pilger reservierten Stempeln der Fall. Einige Hallen ändern Art und Text ihrer Goshuin, stellen die Ausgabe ein oder entwickeln neue. Manchmal hat sich auch ein einzelner Schreiber auf ein ganz bestimmtes Goshuin spezialisiert, und wenn dieser in den Ruhestand geht, gibt es das Goshuin nicht mehr. Es ist also ständig alles in Fluß, man muß eben vor Ort schauen, was am betreffenden Tag und Ort "geht". Im einzelnen sind das, wobei die Übersicht keineswegs vollständig ist, und andererseits nicht jedes immer erhältlich ist:


Rundgang und Beschreibung: Das südliche Vorfeld
Von den fünf historischen Toren des Todai-ji ist das Nandai-mon, das große Südtor, dasjenige, das fast alle Besucher des Tempels passieren, sozusagen der Haupteingang. Wenn man vom Nationalmuseum her kommt, ist es das erste Gebäude der Tempelanlage, das jeder Besucher durchschreitet. Es ist zwar das größte, aber nur das zweitälteste von den noch vorhandenen Toren, denn dieses hier stammt aus der frühen Kamakura-Zeit und wurde 1199-1203 errichtet, nachdem das Nara-zeitliche Tor an dieser Stelle während der Heian-Zeit durch einen Taifun zerstört worden war. Es zählt zur Weltkulturerbestätte Historisches Nara und ist als Nationalschatz geschützt. Das zweistöckige Tor im sogenannten Daibutsu-Stil (stark chinesisch beeinflußt, wurde durch den Wiederaufbau-Mönch Chogen hier eingeführt) basiert auf einem Schema von 5 x 2 Pfostenabständen und mißt 29 m in der Breite und 11 m in der Tiefe. In der Breite besitzt es also 5 Einheiten, von denen die drei mittleren als Durchgänge dienen, während die beiden seitlichen, äußeren Kompartimente mit Gittern verschlossen sind. Insgesamt bilden also 6 x 3 = 18 Säulen die tragende Konstruktion. Diese Säulen sind bis zu 19,06 m hoch; die Gesamthöhe von der steinernen Plattform bis zum Dachfirst beträgt 25,46 m. Damit ist das Nandaimon das höchste Tempeltor Japans (das größte Tempeltor ist das des Chion-in in Kyoto, es ist zwar 39 m breit, aber nur 24 m hoch, die drei nächstgrößten Tempeltore stehen im Nanzen-ji in Kyoto, 22 m hoch, am Kuon-ji in Minobu, und im Tofuku-ji in Kyoto, 22 m m hoch). Die hölzerne Tafel über dem mittleren Durchgang unter der Tragekonstruktion des oberen Daches lautet "großer Tempel der Kegon-Schule" (dai = groß, ke-gon = Kegon-Schule, ji/tera = Tempel). Das doppelte, geschwungene Konsolendach vom Irimoya-Typ ist mit Hongawarabuki-Ziegeln gedeckt.

In den beiden seitlichen Kompartimenten stehen zwei weitere Nationalschätze, die man aufgrund der Vergitterung mit Karnickeldraht kaum erkennen und gar nicht photographieren kann, nämlich zwei riesige, stehende Nio-Figuren (Niou), also Kongorikishi (Kongourikishi). Mann nennt sie vollständig Mokuzo kongorikishi ryuzo (Mokuzou kongourikishi ryuuzou). Das aus der 8,36 m hohen Agyo- und der 8,42 m hohen Ungyo-Form bestehende Paar stammt aus der Kamakura-Zeit, besteht aus ehemals farbig gefaßtem Holz und wurde 1203 innerhalb von nur 69 Tagen geschaffen. Die beiden Statuen, die größten hölzernen Nio in ganz Japan, sind Werke der berühmten Bildhauer Kaikai und Unkei. Die Monumentalfiguren stammen aus der Phase des Wiederaufbaus während der Kamakura-Zeit unter dem Mönch Chogen und war eines der letzten fertiggestellten Gebäude. Das Vorgängertor war 1180 zerstörrt worden. Der Todai-ji besitzt übrigens noch ein zweites Paar, das ebenfalls als Nationalschatz eingestuft ist, zu finden im Hokke-do (s. u.). Zurück zu denen hier: Misshaku Kongo mit offenem Mund (A-gyo) hebt seinen linken Arm, während Naraen Kongo mit geschlossenem Mund (Un-gyo) seinen rechten Arm hebt. Beide Figuren sind leicht zum Durchgang hin gedreht und biegen ihren Körper in Gegenbewegung, so daß man ihre originale Position verifizieren kann. Die Anordnung ist im Vergleich zu der im Horyu-ji umgekehrt. Jahrhundertelang hat sich niemand um diese monumentalen Statuen gekümmert, erst anläßlich einer ersten Restaurierung 1988-1993 untersuchte man sie näher. Dabei fand man im Inneren der Statuen einige Schriften, Sutren und Notizen zur Datierung: Dort fanden sich der Name Chogen als Auftraggeber und die Namen der Bildhauer: Unkei, Kaikei, Joukaku und Tankei, der älteste Sohn von Unkei, haben am 24. Tag des 7. Monats 1203 angefangen. Sie arbeiteten gleichzeitig an beiden Figuren, und bereits am 7. Tag des 8. Monats war die Agyo-Form fertiggestellt. Am darauffolgenden Tag wurde der Text kopiert und in der Ungyo-Form in die Brustpartie eingeschlossen. Das Holz stammte aus der heutigen Provinz Yamaguchi, auch dieser Umstand war vermerkt.

Hinter diesem Tor führt ein 210 m langer Omote-Sando geradewegs auf das nächste Tor zu. Dieser breite Weg wird zur Linken im Westen gesäumt vom 2011 eröffneten Todai-ji-Museum und zur Rechten im Osten vom mauerumschlossenen Todai-ji Honbo, ein 100 m x 120 m messender Komplex der Tempelverwaltung, unzugänglich für Besucher. Das wertvollste Gebäude innerhalb dieses Komplexes ist ein Schriftenspeicher (Honbo-kyoko, Honbou-kyouko), er ist Nara-zeitlich. Das auf einem Schema von 3 x 2 Ken basierende Gebäude im Blockhausstil (Azekura) trägt ein Walmdach vom Yosemune-Typ und ist mit Hongawarabuki-Ziegeln gedeckt. Der Speicher für heilige Schriften zählt zur Weltkulturerbestätte Historisches Nara und ist als Nationalschatz geschützt. Zurück zum Museum: Hier werden die Tempelschätze aufbewahrt und ausgestellt. Wo Kopien vor Ort aufgestellt sind, befinden sich hier die Originale. Aber es geht auch andersherum: Der zweite Raum von insgesamt 5 Räumen ist ein Nachbau der Figurenhalle des Hokke-do - hier stehen teilweise Originale, teilweise Kopien, die Originale stehen nach wie vor im Hokke-do. Dafür kann man hier die Figuren in besserem Licht betrachten. Alle Räume des Museums sind mit seismischen Isolationssystemen ausgestattet, um die Kunstschätze erdbebensicher zu beherbergen. Manchmal finden hier Sonderausstellungen statt.

Nördlich des Honbo quert ein Weg, und nördlich davon befinden sich mehrere Subtempel, der Kangaku-in und der Shingon-in. Beide liegen innerhalb mauerumschlossener Rechtecke und sind unzugänglich. Der Shingon-in ist die 12. Station der Route der 88 heiligen Stätten im nördlichen Yamato. Im Westen von diesen kann man in einer Parklichtung die Erhebung ausmachen, unter der sich die Plattform der ehemaligen westlichen Pagode (Saito, Sai-tou-ato) befindet. Auf der anderen, östlichen Seite des Hauptweges befindet sich ein großer See, der Kagami-ike. Auf einer von Osten her über eine Brücke zugänglichen Insel befindet sich der Todai-ji Itsukushima Jinja, dessen rot gestrichenes Torii zum Hauptweg hin nach Westen grüßt. Der Schrein selbst ist ein winziger Zweigschrein innerhalb einer quadratischen Einfriedung aus einem roten Lattenzaun mit Dach. Der Versuch, die Insel zu betreten, endet an einem Absperrgitter. Malerisch ist die Insel dennoch. Im Südosten des Sees kann man in einer Parklichtung die Reste der Plattform der ehemaligen östlichen Pagode ausmachen (Toto, Tou-tou-ato). Beide Pagoden waren von außerordentlicher Größe, nämlich siebenstöckig (Nana-ju-no-tou), und beide waren von einem kleinen rechteckigen Korridor mit vier Toren umgeben.


Rundgang und Beschreibung: Die Zentraleinheit
Als nächstes erreicht der Besucher das Chu-mon (Chuu-mon), das mittlere Tor. Es besteht aus zinnoberrot gestrichenen Holzelementen und weiß verputzten Füllungen. Das Edo-zeitliche Tor basiert auf einem 6 x 2 Ken-Schema und besitzt drei Mitteldurchgänge, die halb von herabhängenden Noren verschlossen sind. Lattenzäune erlauben keinen direkten Durchgang; der Besucher geht links an der Seite in das Innere des Hofes hinein. Das ca. 1739 fertiggestellte Tor besitzt über den Durchgängen eine umlaufende Galerie und darüber ein Irimoya-Dach. Es ist wie die Korridore und die Seitentore auch als wichtiges Kulturgut eingestuft.

Ein Korridor (Kairo, Kairou) umgibt die zentrale Einheit und bildet ein Rechteck von 136 m Innenbreite und 93 m Innentiefe. Seitlich gibt es zwei weitere Tore (links im Westen das Sai-gaku-mon, rechts im Osten das To-gaku-mon), sie sind jeweils einstöckig mit Satteldach und haben einen Mitteldurchgang und zwei flankierende Seitenkompartimente. Da sie auf erhöhten Plattformen stehen, schließen die angrenzenden Korridore (Westkorridor = Nishi-Kairo, Ost-Korridor = Higashi-Kairo) mit einer kleinen Biegung höhenmäßig daran an. Die Seitenkompartimente besitzen grün gestrichene Renji-mado-Fenster, genau wie die Korridore. Daer ganze Komplex aus Toren und Korridoren ist Edo-zeitlich und wurde erst 30 Jahre nach der großen Buddha-Halle fertiggestellt, also ca. 1739. Der Besucher betritt den Innenhof durch das Tor an der südlichen Westseite. Vom Chu-mon aus führt ein gerader, 20 m breiter Weg nach Norden zur Haupthalle, beiderseits durch Wasserrinnen von der Rasenfläche abgegrenzt. Rechterhand grenzt ein überdachtes Handwaschbecken für die rituelle Reinigung an diesen Weg.

Die heutige Anordnung der Gebäude der zentralen Einheit entspricht nicht dem Nara-zeitlichen Arrangement. Heute gehen vom Chu-mon beiderseits die Korridore ab und enden nach zweimaligem Abknicken an der Goldenen Halle (Kondo). Das war früher nicht so, die Goldene Halle stand innerhalb des Hofes, die seitlichen Korridore liefen parallel weiter nach Norden und knickten nach einer von mehreren Rekonstruktionen erst 150 m weiter im Norden ab, um dort auf die Schmalseiten der parallel zur Goldenen Halle erbauten Lehrhalle (Kodo) zu treffen. Eine andere Rekonstruktion läßt die Korridore früher abknicken und beim Nordtor zusammentreffen, mit im Norden außerhalb stehender Lehrhalle. Es gibt verschiedene Rekonstruktionsmodelle. Querkorridore verbanden den Korridor mit der Goldenen Halle. Nach zweimaliger Zerstörung entschied man sich zum reduzierten Wiederaufbau und verkleinerte das von Korridoren umschlossene Rechteck auf weniger als die Hälfte und machte aus einem Hoch-Rechteck ein Quer-Rechteck. Die Grundsteine der Lehrhalle (Kodo) sind zwischen dem See Daibutsu-chi und dem Parkplatz in der Rasenfläche zu sehen. Und nicht nur dieses Gebäude aus der Nara-Zeit ist nur noch anhand der Pfosten-Grundplatten auszumachen, auch das auf gleicher Höhe im Osten jenseits des Parkplatzes liegende Refektorium (Jikido) ist in ähnlichem, eher noch schlechter nachzuvollziehendem Zustand, desgleichen die beiden bereits erwähnten Pagoden beiderseits des zum Nandaimon führenden Weges, jeweils rund 150 m von der Hauptachse nach Westen bzw. Osten entfernt. Meistens hat der Besucher kein Auge für diese Spuren im Gelände, weil viel zu viele Eindrücke Großartiges versprechen, da übersieht man gerne diese unscheinbaren älteren Relikte. Heute schließt der innere Bereich mit einem rechteckig mit Abstand um die Goldene Halle gezogenen Rechteck ab, und hier ist ein schlichtes Nordtor (Kita-mon) in der durchgehenden Hauptachse eingebaut.

Höhepunkt und Besuchermagnet ist die Halle des großen Buddha (Dai-butsu-den) bzw. die Goldene Halle (Kondo, Kondou). Funktionell ist es die Haupthalle des Tempels. Der heutige Bau stammt aus der mittleren Edo-Zeit und wurde 1705-1709 errichtet, lange nach der ersten, noch größer dimensionierten Halle, die zweimal, im Jahre 1180 und 1567, durch Kriegseinwirkungen verbrannt ist. Die originale Halle Daibutsuden aus der Nara-Zeit (und auch die des ersten Wiederaufbaus) hatte in der Breite 12 Pfosten und in der Tiefe 8 Pfosten, basierte also auf einem Schema von 11 x 7 Ken, oder einem Zentrum von 9 x 5 Ken mit einem Umgang von 1 Ken Breite. Die Pfostenabstände nahmen vom Rand zur Mitte hin zu: Die Randkompartimente bzw. die des Umgangs hatten eine Breite von 23 Shaku, ebenso die nächst angrenzenden Kompartimente. Auf der Längsseite nahm die Breite zwischen zwei Pfosten sukzessive zur Mitte hin auf 30 Shaku zu, an der Seite auf 26 Shaku für alle drei mittleren Abstände. Insgesamt war die Halle 290 Shaku breit und 170 Shaku tief. Oder in heutigen Maßen: Sie war 88 m breit, 51,5 m tief und hatte eine Höhe von 48,50 m.

Die Maße der heutigen, auf einem Konstruktionsschema von 5 x 5 Ken zzgl. einem 1 Ken breiten Umgang basierenden Halle betragen 57,01 m x 50,48 m bei einer Höhe von 48,74 m. Damit ist sie das größte Holzgebäude der Welt, und das, obwohl sie um ein Drittel kleiner ist als die Nara-zeitliche ursprüngliche Halle: Sie erreicht nur 60% der ursprünglichen Breite, aber Höhe und Tiefe entsprechen dem Original. Mehr hätten die damaligen Finanzen nicht zugelassen, also ließ man rechts und links je zwei Pfostenabstände bzw. 2 Säulen weg. Die erste und zweite Halle hatten ein Grundschema von insgesamt 12 Säulen bzw. 11 Ken Breite und 8 Säulen bzw. 7 Ken Tiefe, die dritte Halle hat ein Grundschema von insgesamt 8 Säulen bzw. 7 Ken Breite und 8 Säulen bzw. 7 Ken Tiefe. Vier Säulenreihen und 4 Ken fehlen also in der Breite.

Das Gebäude zählt zur Weltkulturerbestätte Historisches Nara und ist als Nationalschatz geschützt. Es ist einstöckig mit einem Walmdach im Yosemune-Stil, mit einem zusätzlich darunter umlaufenden Pultdach. Auf der Vorderseite ist ein geschwungener Karahafu-Giebel mit Kupfer-Schindel-Dach angebaut, das ist einer der Anachronismen, die beim Neubau hinzugefügt wurden und nicht dem Nara-Stil entsprechen. Die kleinen geschweiften glockenförmigen Fenster in der Mitte der Südfront unter besagtem Karahafu sind ebenfalls klar nicht nach Nara-zeitlichem Vorbild gestaltet. Die drei mittleren Zwischenpfosteneinheiten öffnen sich im Süden mit schweren hölzernen, mehrteiligen Flügeltüren. Vor diesen drei Kompartimenten ist auf ganzer Breite ein Stufenaufgang angelegt. Das Hauptdach ist mit Hongawarabuki-Ziegeln gedeckt. Der Daibutsuden ist übrigens die 14. Station des Tempelpilgerwegs zu den heiligen Stätten des Shintoismus und Buddhismus, der insgesamt 152 Schreine und Tempel in der Kinki-Region umfaßt. Direkt vor der Halle steht ein riesiger bronzener Kessel für die Räucherstäbchen mit einem interessanten Fuß, denn der Kessel wird nicht nur in der Mitte von einer Säule gestützt, sondern außenherum noch von drei expressiven Oni getragen. Meistens ist der Kessel jedoch so von Personen umlagert, daß man die Oni gar nicht zu Gesicht bekommt.

Im Inneren beherbergt die Halle Dai-butsu-den den Großen Buddha, einen sitzenden, aus vergoldeter Bronze bestehenden Rushana Buddha (Dozo rushana-butsu zazo, Douzou rushana-butsu zazou). Der Nara no Daibutsu stellt Vairocana dar, den kosmischen Buddha des universalen Lichts, eine frühe Form des Dainichi Nyorai. Rushana ist eine Abkürzung von Birushana. Es ist der Buddha, "dessen Licht des Wissens und der Erleuchtung weithin strahlt". Kaiser Shoumu (701-756, regierte 724-749) versuchte damals, die Nation hinter einem gewaltigen Projekt der Identitätsstiftung zu vereinen, und diese riesige Figur sollte als Symbol nationaler Einheit dienen. Der Kaiser selbst nahm dafür in Folge sogar den religiösen Namen Rushana an. Im Jahr 743 erging der kaiserliche Befehl zum Guß, 747 begann man nach den Vorarbeiten mit dem Guß, 749 war die innerhalb von drei Jahren aus 8 Teilen gegossene Figur vollendet, und 752 fand die feierliche Weihe-Zeremonie (Augenöffnungs-Zeremonie, Inaugurations-Zeremonie) in der kurz zuvor fertiggestellten neuen Halle statt. Die immensen Kosten wurden durch Spenden aus dem ganzen Land aufgebracht. Insbesondere der Mönch Gyoki (Gyouki, 668-749) war eine Schlüsselfigur dieser Spendenkampagne. Die aufgrund ihres Gewichts nicht zu transportierende Figur wurde damals vor Ort gegossen, wo man die Gußform aus Ton in situ installiert hatte. Der in mehreren Schüben ausgeführte Guß verbrauchte fast die gesamte in Japan damals verfügbare Bronze bzw. das dazu nötige Kupfer, Zinn und Blei. Zum Zeitpunkt der Einweihung war die Vegoldung noch nicht abgeschlossen, diese dauerte bis 771.

Die gigantische Bronze-Figur stammt nur noch zum Teil aus der Nara-Zeit, die Hände stammen aus der Azuchi-Momoyama-Zeit und wurden im 16. Jh. ergänzt, und der 5,33 m hohe Kopf ist ein Nachguß und stammt aus der Edo-Zeit, er ist Ende des 17. Jh. angefertigt worden. Denn diese Figur wurde zweimal beim Brand der Halle beschädigt, erst 1180 und dann noch einmal 1567. Die letzte Wiederherstellung erfolgte 1692 (Jahr der Einweihungszeremonie). Nara-zeitlich ist nach wie vor der Rumpf und der 3,05 m hohe Lotus-Sockel, zumindest Teile davon. Aber auch die 18 Lotusblätter des Sitzes wurden erst bei dieser Edo-zeitlichen Restaurierung angefertigt. Letztendlich wissen wir nicht, wie diese Figur zur Nara-Zeit ausgesehen hat. So wie die Halle ein Gebäude der Superlative ist, so ist es auch diese Figur: Es ist mit 14,98 m Höhe die größte als Nationalschatz eingestufte Skulptur, es ist die größte Bronzestatue des Buddha Vairocana, und es ist die größte vergoldete Statue der Welt. In die heutige Halle paßt die Figur gerade so hinein, man merkt deutlich, daß diese Figur für eine noch größere Halle angefertigt worden ist. Die linke Hand liegt ausgestreckt auf dem linken Knie, die rechte Hand ist leicht erhoben in einer Geste des Predigens. Die Dimensionen sind gewaltig: Das Gesamtgewicht wird auf ca. 500 t geschätzt. Die Augen messen 1,02 m in der Breite, die Ohren 2,54 m in der Länge, die Nase 0,5 m in der Höhe. Der Halo ist 27 m hoch und trägt 16 Buddha-Bildnisse, jedes 2,40 m hoch. Die Lotusblütenblätter des Sockels sind mit Darstellungen des predigenden Shaka Nyorai und mit bildhaften Darstellungen der "Welt der Erleuchtung" graviert. Mit diesen Bildern wird vermittelt, daß nichts isoliert existiert, daß vielmehr alle Individuen und Phänomene unzählige Verbindungen untereinander haben und daß das ganze Universum in Vairocanas Weisheit eingebettet ist. Diese Figur beeindruckt durch ihre Dimensionen, nicht durch ihre Ästhetik. Es gibt übrigens noch einen zweiten Nara-zeitlichen Rushana-butsu in der Stadt, nämlich im Kondo des Toshodai-ji, jener ist aber aus getrocknetem Lack angefertigt worden.

Zwei weitere große Statuen flankieren den großen Buddha, auf der linken Seite (vom Betrachter) sitzt Kokuzo Bosatsu (Kokuuzou Bosatsu, skr.: Akasagarbha Bodhisattva). Auf der rechten Seite sitzt Nyoirin Kannon (meditierende Kannon, Bodhisattva der Barmherzigkeit). Daneben gibt es noch zwei ebenfalls sehr groß dimensionierte Himmelskönige aus Holz, links Komoku-ten (Koumokuten, der alles Sehende, der alles Beobachtende), der den Westen bewacht. Seine Entsprechung im Sanskrit ist Virupaksa. Typisch für ihn sind Schriftrolle und Schreibpinsel in den Händen. Rechts steht Tamon-ten (der alles Hörende) bzw. Bishamon-ten, der den Norden bewacht. Seine Entsprechung im Sanskrit ist Vaishravana. Typisch für ihn ist die kleine Pagode auf dem Teller der erhobenen rechten Hand. In der Halle werden zwei kolossale, weit überlebensgroße Köpfe aus jeweils einem Baumstamm ausgestellt, einer von Jikoku-ten und einer von Zocho-ten (Zouchou-ten), womit alle vier Himmelskönige vollzählig wären. Beide sind Edo-zeitlich und stammen aus dem 18. Jh. Die Dimensionen der ganzen Figuren müssen entsprechend gewaltig gewesen sein.

Einen weiteren Nationalschatz gibt es direkt vor der Halle Dai-butsu-den, nämlich die achteckige, ehemals vergoldete Bronzelaterne (Kondo hakkaku toro, Kondou hakkaku tourou), auch sie ist Nara-zeitlich und stammt aus dem 8. Jh. Die 4,62 m hohe Laterne trägt als Dekoration exquisite Reliefdarstellungen von himmlischen Wesen (aufgrund des Halo um den Kopf als Bodhisattva identifizierbar), die Musikinstrumente spielen. Die künstlerisch hervorragenden Reliefs sind von der Kunst der Tang-Zeit beeinflußt. Die Laterne wird von einem konischen Juwel oben bekrönt. Während das Original konservatorisch behandelt wurde, stand an der Stelle vor der Halle steht eine Kopie innerhalb des achteckigen Steinzaunes.

Wenn man vor dem Daibutsu-den steht, sieht man rechts der offenen Eingangstüren eine hölzerne Figur mit roter Kleidung auf einem viel zu großen Stuhl sitzen, Wind und Wetter ausgesetzt: Das ist Arhat Pindola-Bharadvaja. Die Figur stammt aus dem 18. Jh. Tja, "wir müssen leider draußen bleiben": Pindola war zwar einer der 16 Arhats, also der ersten Gefolgsleute des Buddha Shakyamuni, aber er soll sich mit Zauberei befaßt haben, deshalb darf er nicht in die Tempelhalle hinein. Im einfachen Volksglauben dient er als "Heiler" (Binzuru), man reibt ihn für Gesundung.


Rundgang und Beschreibung: die mittlere östliche Gruppe
Der nächste Teil der Besichtigung führt uns in die östliche Gebäudegruppe. Zunächst gehen wir von der Südostecke des die Zentraleinheit umgebenden Korridors ein wenig "ins Gebüsch" und finden dort eine Ashoka-Säule und eine Pagodenspitze, den Nanajunoto-Sorin, also den Sorin einer sieben (nana/shichi) - stöckigen (juu) (no, Zugehörigkeitspartikel) Pagode (tou = Turm), letztere etwa auf der Höhe des To-gaku-mon. Diese Rekonstruktion der Spitze einer der alten, bei einem Erdbeben zerstörten Pagoden wurde 1970 für die Osaka Expo angefertigt. Wenn wir dem Higashi-Kairo nach Norden bis zu seinem Ende folgen, gelangen wir rechterhand zu der Neko-dan (Katzen-Stufen) genannten Treppe, die ostwärts zu einem kleinen, erhöht gelegenen Platz hinaufführt. Auf dem Weg dahin passiert man den Karakuni-Schrein (ein Tengu-Schrein) im Norden und ein Restaurant nebst Souvenirladen im Süden.

Die Nordwestecke der Gruppe der Tempelgebäude wird vom Shunjodo gebildet, einstöckig auf einem 3 x 3 Ken-Schema, mit geschwungenen Konsolendach vom Irimoya-Typ und rechteckig vorgezogenem Auszug über der Treppe. Im Edo-zeitlichen Shunjo-do (Shunjou-dou) wird ein weiterer Nationalschatz aufbewahrt, eine sitzende Figur des Priesters Shunjo (Mokuzo shunjo shonin zazo, Mokuzou shunjou shounin zazou). Dieser Priester wird auch Chogen (Chougen) genannt. Das 81,4 cm hohe Kunstwerk stammt aus der Kamakura-Zeit und wurde ca. 1206 angefertigt. Das Material ist farbig gefaßtes Hinoki-Holz (Hinoki-Scheinzypresse, Chamaecyparis obtusa). Die Herkunft ist ungeklärt, auch wenn die Figur ursprünglich dem Bildhauer Kaikei zugeordnet wurde, was aber keineswegs gesichert ist. Die Verbindung zu Chogen ist folgende: Genau hier baute damals Chogen einst eine Halle Jodo-do (Joudo-dou, er war Anhänger der Jodo-shu), diese wurde aber 1567 beim großen Tempelbrand zerstört. Der Mönche Kokei, Initiator des zweiten Wiederaufbaus des Todai-ji, erbaute deshalb Ende des 17. Jh. zum Gedenken an den Initiator des ersten Wiederaufbaus diese Halle an genau der selben Stelle. Die Statue des Aizen-Myoo aus der Heian-Zeit und eine stehende Statue des Amida Nyorai aus der Kamakura-Zeit (Bildhauer: Kaikei) sind als wichtige Kulturgüter eingestuft.

In dieser Baugruppe gleich östlich der Goldenen Halle sticht der Glockenturm (Shoro, Shourou) in der Mitte des Platzes hervor, der aus der frühen Kamakura-Zeit stammt, genauer aus der Jogen-Zeit (Jougen-Ära). Initiator des 1207-1210 erfolgten Baus war der Zen-Priester Yosai (Yousia, 1141-1215), der dem Wiederaufbau-Priester Chogen nachfolgte. Die Konstruktion folgt prinzipiell dem üblichen Vierpfosten-Schema mit 7,6 m Seitenlänge. Das äußerst stabile und vielfach verstärkte Gerüst trägt ein elegant geschwungenes und weit ausladendes Irimoya-Dach mit Hongawarabuki-Deckung. Stilistisch vereinigen sich hier der Daibutsu-Stil mit der Eleganz des Zen-Stils. Das Gebäude zählt zur Weltkulturerbestätte Historisches Nara und ist als Nationalschatz geschützt. Auch die darin aufgehängte Glocke (Bonsho, Bonshou) ist ein Nationalschatz Japans, sie ist älter als das Gerüst, sie stammt nämlich aus der Nara-Zeit und wurde im Jahre 752 gegossen. Eine Inschrift gibt es nicht, aber sie stammt dennoch aus der Gründungszeit des Tempels und ist sozusagen überlebendes Teil der Erstausstattung. Mit einer Höhe von 3,85 m, einer Öffnungsweite von 2,71 m und einem Gewicht von 49 t ist sie eine der drei größten Tempelglocken des Landes. Die beiden anderen Riesenglocken hängen im Chion-in in Kyoto und im Hoko-ji, ebenfalls in Kyoto. Erstere wiegt 74 t und wurde 1636 gegossen, letztere wiegt 82,7 t und wurde 1612 gegossen. Aber auch diese drei wurden zeitweise übertroffen von der Glocke des Shitenno-ji in Osaka, die 1902 gegossen wurde und 114 t wog. 1942 wurde sie zur Metallgewinnung eingeschmolzen, und die drei genannten Glocken führen wieder die Liste an. Diese hier ist damit der älteste der größten Glocken des Landes und führte selbst jahrhundertelang die Liste an.

Im Nordosten des Glockenturms steht eine kleine Halle aus dem späten 17. Jh., Gyoki-do (Gyouki-dou) genannt. Das Hauptkultbild ist ein Gyouki-Bosatsu (Gyoki Bodhisattva). Genau östlich des Glockenturms steht die etwas größere, aus der Kamakura-Zeit stammende Halle Nenbutsu-do, in der als Hauptkultbild ein Jizo-Bosatsu aus dem Jahr 1237 verehrt wird, der als wichtiges Kulturgut klassifiziert ist. Das Gebäude ist ebenfalls als wichtiges Kulturgut eingestuft. Die Ziegel des geschwungenen Daches der Halle wurden im späten 17.Jh. erneuert. Der mit einer S-förmigen Biegung über mehrere Treppen weiter nach osten ansteigende Weg wird an seiner Südseite von mehreren Restaurants und Geschäften gesäumt.

Dort, wo der Weg mit einer letzten Treppe auf einem nächst höher gelegenen Platz mündet, stehen zwei Gebäude, im Süden die Teestube Emado Chaya, im Norden die fast quadratische "Halle für den vierten Monat", die Halle Shigatsu-do (Shigatsu-dou). Sie basiert auf einem Schema von 3 x 3 Ken. Sie ist doppelstöckig, hat also zwei Dächer übereinander, ein Walmdach über dem Zentralkompartiment und ein umlaufendes Dach über dem Umgang. Das Gebäude, das auch alternativ Sanmai-do genannt wird, ist Edo-zeitlich und wurde 1681 errichtet und ist als wichtiges Kulturgut eingestuft.

Gleich nördlich steht etwas zurückgesetzt in einer schönen, mauerumgebenen Gartenanlage ein weiteres quadratisches Gebäude. Diese Gründerhalle Kaisando (Kaisandou) entstand ca. 1200-1250 (inneres Heiligtum 1200, Rest 1250) und gehört stilistisch in die frühe Kamakura-Zeit. Das einstöckige Gebäude basiert auf einem Konstruktionsschema von 3 × 3 Ken und ist im Hogyo-Stil (Hougyou-zukuri) errichtet worden. Das Dach ist mit Hongawarabuki-Ziegeln gedeckt. Das Gebäude zählt zur Weltkulturerbestätte Historisches Nara, außerdem ist es als Nationalschatz geschützt. Im Inneren beherbergt es in einem achteckigen Schrein einen weiteren Nationalschatz, eine sitzende, 94,2 cm hohe Figur des Priesters Roben (Mokuzo roben sojo zazo, Mokuzou rouben soujou zazou) aus der Heian-zeitlich, Ende 9. Jh. entstanden. Roben (Rouben) war der Gründungsabt des Todai-ji. Das Material ist Hinoki-Holz, das farbig gefaßt wurde. Die Figur wird nur einmal im Jahr, am 16. Dezember, gezeigt. Die erste Gedenkzeremonie für Roben fand 246 Jahre nach seinem Tod im Jahre 1129 statt, das dürfte mit der Bauzeit korrelieren.


Rundgang und Beschreibung: die ganz östliche Gruppe
Gegenüber der Halle Shigatsu-do steht eines der größten und wichtigsten Gebäude dieser Gruppe. Auf dem Niveau des Hauptweges steht dort die Lotushalle Hokke-do (Hokke-dou), so genannt nach der Hokke-kyo (Lotus-Sutra). Sie wird auch Sangatsu-do (Sangatsu-dou) genannt, Halle des dritten Monats, san = drei, gatsu = Monat, andere Lesung tsuki = Mond, do = Halle. Der Grund ist der, daß die Hokke-e, die Lotus-Sutra-Zeremonie, im dritten Monat jedes Jahres in dieser Halle abgehalten wird. An der Vorderseite (Südseite, Eingangsseite) ist die Halle 5 Ken breit, an der Längsseite ist sie 8 Ken oder 25,15 m lang. Die Halle entstand in zwei Bauphasen, der rückwärtige, nördliche Teil Shodo (Shoudou), also die Figurenhalle, stammt aus der Nara-Zeit, der vordere Teil Raido (Raidou), also die Andachtshalle, stammt hingegen aus der frühen Kamakura-Zeit und wurde 1199 vom Mönch Chogen errichtet. Eigentlich stehen solche funktionell getrennten Hallen auch separat parallel voreinander, doch hier hat man die eine der anderen vorgebaut. Noch bevor der Todai-ji gegründet wurde, gab es hier einen Tempel namens Konshu-ji. Seine Anfänge waren ein kleines Heiligtum, in dem man für die Erleuchtung des Prinzen Motoi betete, einem Sohn des Kaisers Shomu. Aus diesem Heiligtum entwickelte sich ein vollständiger Tempel, und dann erst wurde mit der Schaffung des großen Buddha der Tempel in den neuen Komplex integriert und alles in Todai-ji umbenannt. Gemäß der Überlieferung wurde die Halle Hokke-do im Jahr 733 erbaut, und damit wäre sie das älteste Gebäude auf dem ganzen Areal. Das hohe Alter wurde durch Untersuchungen belegt, die erwiesen haben, daß einige der verbauten Hölzer von Zypressen stammen die 729 und 731 gefällt wurden. Diese Halle war bereits Teil des Tempels Konshu-ji, und als der im Todai-ji aufging, wurde sie mit übernommen. Zeitweise wurde die Halle auch Kensaku-do genannt, nach der dort als Hauptkultbild aufgestellten Fuku-kensaku-kannon. Hier fanden im Jahre 740 die ersten Lesungen zur Avatamsaka-Sutra (Kegon-kyou) in Japan statt. Und weil die Kegon-Schule, deren Haupttempel der Todai-ji ist, genau auf dieser Sutra basiert, zeigt dieses Ereignis die enorme Wichtigkeit dieser Halle für den ganzen Tempel. Jahrhunderte später wurde die Halle umgebaut und erweitert, als unter Chogen der Todai-ji wiederaufgebaut wurde. Die Kamakura-zeitliche Erweiterung griff in eklektischer Weise die älteren Formen auf, so daß das Gebäude insgesamt harmonisch erscheint. Entsprechend den zwei Bauphasen gibt es auch unterschiedliche Dachtypen, der ältere rückwärtige Teil trägt ein Walmdach vom Yosemune-Typ, der jüngere vordere Teil trägt ein Irimoya-Dach, das mit seinem First in das hintere Dach hineingeführt ist. Alles ist mit Hongawarabuki-Ziegeln gedeckt. Das Bauwerk enthält eine Akadana. Die Halle zählt zur Weltkulturerbestätte Historisches Nara und ist als Nationalschatz geschützt.

Diese Halle enthält extrem hochwertige Statuen, die man sich unbedingt anschauen sollte (separat eintrittspflichtig), um die Pracht der Nara-zeitlichen Kunst zu bestaunen. In der Lotushalle Hokke-do (Hokke-dou) werden folgende 9 Statuen ausgestellt, die sämtlich als Nationalschatz eingestuft sind:

Weiterhin gehören zum Figurenbestand des Hokke-do folgende 4 Figuren, die alle als Nationalschätze eingestuft sind, aber nicht regelmäßig in der Halle zu sehen sind:

Früher standen hier wahrscheinlich noch mehr Statuen, wie Untersuchungen des Podestes ergeben haben. Nicht nur "Gakko" und "Nikko", sondern auch die Figuren von Kichijou-ten und Benzai-ten wurden mittlerweile ins Todaiji Museum überführt.

Wenn man beim Hokke-do noch weiter nach Osten geht, kommt man am Waldrand zur Fudo-Halle (Fudo-do). Wenn man von der Halle Hokke-do nach Süden geht, stößt man direkt auf einen leicht rechteckigen Schriftenspeicher (Hokke-do-kyoko, Hokkedou-kyouko). Das Gebäude im Blockhausstil (Azekura) trägt ein Walmdach vom Yosemune-Typ und ist mit Hongawarabuki-Ziegeln gedeckt. Südlich davon gibt es in 42 m Entfernung ein zweites Speichergebäude gleicher Bauart, das aber von klar rechteckigem Grundriß ist, das ist das Schatzhaus des Tamukeyama-Hachimangu-Schreins (Tamukeyama-Hachimangu-Houko), der sich hier östlich des Weges erstreckt. Die Speicher sind als wichtige Kulturgüter klassifiziert. Wer dem Hauptweg weiter nach Süden folgt, gelangt irgendwann zum Kasuga Taisha. Zurück zum Hokke-do-kyoko: Im Westen von diesem Speicher liegt innerhalb einer Ummauerung der Subtempel Kannon-in, er ist bis auf einen Blick durch's Tor unzugänglich. Südlich dieses Subtempels zweigt ein Weg ab, der wiederum zu den Ruinen der östlichen Pagode (To-to-ato, Tou-tou-ato) führt.

Wenn man von der Halle Hokke-do nach Norden geht, stößt man direkt an die Treppenanlage, die beginnend an einem Reinigungsbecken (Temizuya) zu einem weiteren Höhepunkt hinaufführt. Hoch am Hang steht im Osten der ganzen Gruppe die Tempelhalle Nigatsu-do (Nigatsu-dou). Den Namen hat sie nach dem zweiten Monat, ni = zwei, gatsu = Monat, andere Lesung tsuki = Mond, do = Halle. Hier wird jährlich im zweiten Monat des Mondkalenders die Shuni-e-Zeremonie abgehalten. Die Halle stammt aus der mittleren Edo-Zeit und wurde 1669 errichtet. Der Vorgängerbau war Nara-zeitlich und soll vom Mönch Jitchu (Jitchuu, ca. 760-820), einem Schüler von Roben, errichtet worden sein. Diese Halle wurde 1667 durch ein Feuer zerstört, das während einer Zeremonie ausgebrochen war. Deshalb baute man sie zwei Jahre später neu. Die Bauweise am Hang bringt mit sich, daß ein großer Teil der Halle auf einer von Stelzen getragenen Plattform steht, so daß man von der Talseite eine beeindruckende Unterbau-Konstruktion am geschrägten Hang erblickt. Rechts (im Süden) führen vom Hauptweg offene Stufen hinauf, links (im Norden) verlaufen die Stufen in einem gedeckten Korridor aus Holz. Die einstöckige Halle basiert auf einem Konstruktionsschema von 10 x 7 Ken. Sie ist unterteilt in ein inneres und ein äußeres Heiligtum sowie einer vorgelagerten Verehrungshalle. Das Dach vom Yosemune-Typ (Walmdach) ist mit Hongawarabuki-Ziegeln gedeckt. Die Halle zählt zur Weltkulturerbestätte Historisches Nara und ist als Nationalschatz geschützt. Besonders malerisch ist nicht nur die Lage am Hang, sondern auch die umlaufende Veranda mit großen weißen Ballonlaternen. Das Hauptkultbild dieser Halle ist eine elfgesichtige Kannon (Ju-ichi-men-Kannon Bosatsu). Neben der großen Kannon-Figur gibt es auch noch eine kleine Kannon-Figur. Beide sind verborgene Statuen (Hi-butsu), die der Öffentlichkeit nicht gezeigt werden. Laternen und Schrifttafeln tragen alle den leicht zu erkennenden Schriftzug Ni-gatsu-do, bestehend aus dem Zahlzeichen für 2, dem Zeichen für Mond und dem für Halle.

An dieser Halle findet im Frühjahr (erste Märzhälfte) an mehreren Abenden die nächtliche "Shuni-e"-Zeremonie statt, eine jahrhundertealte Tradition, die im Jahr 752 zum ersten Mal stattfand, und seitdem ohne Unterbrechung jedes Jahr vollzogen wurde. Sie wird auch "O-mizu-tori" genannt. Im Zentrum der Zeremonie stehen die Priester, die sich noch in Ausbildung befinden (Rengyoshu). Die Tempelwächter (Doji) führen die Kandidaten einzeln zum Tempel, wobei meterlange Fackeln geschwenkt werden. Riesige Fackeln erleuchten die Galerie. Manche Fackeln auf dem Gelände sind bis zu 8 m lang. Sie werden "Kagotaimatsu"-Fackeln genannt. Der Funkenflug, der durch Schwenken hervorgerufen wird, soll vor Unheil schützen. Das Feuerspektakel ist einerseits magisch, andererseits wird einem Angst und Bange vor Sorge um die historische Bausubstanz. Eigentlich ist die Zeremonie ein Ritus, der bußfertige Sünder reinigen soll, der die Kandidaten von den Geistesgiften reinigen soll und Heilung von Begierde, Wut und Unwissenheit erzeugen soll. Morgens danach wird der Kannon, dem Hauptkultbild, ein Wasseropfer dargebracht, das "Kozui"-Opfer. Das Wasser dazu wird aus dem Brunnen unterhalb der Nigatsu-do-Halle geholt.

Der gedeckte Treppen-Korridor (Nobori-ro) endet am Hauptweg an der Halle Kishibojin-do. Die Mensa befindet sich links, die Unterkunft für sich in Klausur befindende Mönche befindet sich rechts des Durchgangs. Südlich davon steht das Gebäude Akaiya direkt auf dem Hauptweg. Der Ura-sando (hinterer Zuweg zur Halle Nigatsu-do) führt in nordöstlicher Richtung hangabwärts und wird auf beiden Seiten von mehreren Subtempeln (Chuusei-in, Hoju-in, Hogon-in, Ryuzo-in etc.) gesäumt. Gegen Ende stößt man im Nordwesten an einen von Mauern und Hecken eingefriedeten Bereich, flach überflutet oder trocken je nach Besuchszeit, das ist ein besonderes Reisfeld (Nigatsu-do Kuden) zur Erzeugung von Reis für Opfergaben. Wenn man an der nächsten Ecke nach Süden geht, stößt man auf das Badehaus (O-yuya), einstöckig, an der Westseite ein Irimoya-Giebel, in der östlichen Hälfte ein Rauchabzug auf dem Dach, die Dachform ist vorne geschwungen, hinten einfach. Die Kamakura-zeitliche Badeeinrichtung ist als wichtiges Kulturgut klassifiziert. Das Badehaus wurde im Zuge der Wiederherstellung unter Chogen errichtet. Das lange Gebäude ist innendrin in drei Abschnitte unterteilt, ein Vorzimmer vorne, ein Baderaum in der Mitte mit einer großen eisernen, schiffsförmigen Badewanne (wichtiges Kulturgut, auf eine Bitte von Chogen hin von Usakabe Koresuke hergestellt), und ein Heizungsraum mit Lehmboden hinten. In der Regel ist dieses Badehaus nicht öffentlich zugänglich.

Das westlich jenseits des Weges angrenzende Feuchtgebiet ist Leuchtkäfer-Schutzgebiet. Von hier aus kann man entweder weiter nach Süden dem Weg folgen, der zu der Lichtung mit dem Glockenturm führt. Oder man geht zurück zum Hauptweg und flaniert nordwärts zu den Subtempeln Hogon-in, Jiho-in und Ryuzo-in und schaut nach den Resten des Jikido (Refektorium). Die Maße der originalen Halle Jikido aus der Nara-Zeit lassen sich aus den aufgefundenen Grundsteinen rekonstruieren. Die Halle hatte in der Breite 12 Pfosten und in der Tiefe 7 Pfosten, basierte also auf einem Schema von 11 x 6 Ken. Im Süden war auf der Vorderfront ein offener Gang von 1 Ken Breite abgesetzt. Die Pfostenabstände nahmen vom Rand zur Mitte hin zu: Die Randkompartimente bzw. die der südlichen Galerie hatten eine Breite von 16 Shaku. Auf der Längsseite nahm die Breite zwischen zwei Pfosten sukzessive zur Mitte hin auf 20 Shaku zu, an der Seite auf 17 Shaku für die zwei mittleren Abstände. Insgesamt war die Halle 196 Shaku breit und 98 Shaku tief und damit größer als die Lehrhalle.

Danach geht man zurück zum Ura-sando, passiert den Naga-ike (Schlangenteich) und schaut sich die Grundsteine der Lehrhalle Kodo an, während man die große Haupthalle (Daibutsuden) im Süden hat. Die Maße der originalen Lehrhalle aus der Nara-Zeit lassen sich aus den aufgefundenen Grundsteinen rekonstruieren. Die Halle hatte in der Breite 12 Pfosten und in der Tiefe 7 Pfosten, basierte also auf einem Schema von 11 x 6 Ken. Im Süden war auf der Vorderfront ein offener Gang von 1 Ken Breite abgesetzt. Die Pfostenabstände nahmen vom Rand zur Mitte hin zu: Die Randkompartimente bzw. die der südlichen Galerie hatten eine Breite von 15 Shaku. Auf der Längsseite nahm die Breite zwischen zwei Pfosten sukzessive zur Mitte hin auf 18 Shaku zu, an der Seite auf 17 Shaku für die zwei mittleren Abstände. Insgesamt war die Halle 182 Shaku breit und 96 Shaku tief.


Rundgang und Beschreibung: die nordwestliche Gruppe
Und von den Resten der seit ihrer Errichtung im 8. Jh. in der Folgezeit dreimal vollständig abgebrannten Lehrhalle (Kodo-ato, Koudou-ato), den sorgfältig im Gras aufgereihten Grundsteinen für die tragenden Holzpfosten, aus erschließen wir uns die Sehenswürdigkeiten des Nordwestens. Im Nordwesten der großen Buddhahalle steht jenseits der in Ost-West-Richtung verlaufenden Straße ein gigantisches historisches Speicher- und Schatzgebäude, der Shosoin (Shousouin). Das wie ein Blockhaus im Azekura-Stil (Azekura-zukuri) errichtete Gebäude ist Nara-zeitlich und wurde ca. 756 errichtet. Damit handelt es sich um das älteste und größte erhaltene Gebäude dieses Stils, und um das besterhaltene. Hier wurden einst die persönlichen Gegenstände des Kaisers Shomu aufbewahrt. Das auf einem Schema von 9 x 3 Ken basierende einstöckige Gebäude steht auf mächtigen Pfosten und besitzt einen erhöhten Boden zum Schutz vor Feuchtigkeit und tierischen Eindringlingen. An der nach Osten gerichteten Längsseite sind drei Türen angelegt, entsprechend drei Lagerkompartimenten. Die nördliche und die mittlere Kammer enthielten persönliche Gegenstände des Kaisers Shomu, die südliche Kammer enthielt Kultgerät für die jährlichen Zeremonien des Tôdai-ji. Die drei Kammern sind unterschiedlich gebaut: Die nördliche und die südliche Kammer haben jeweils Wände aus den typischen, dicken, nach außen dreieckig geschnittenen Stämmen, die mittlere Kammer hat Wände aus dicken Brettern, die zwischen die beiden äußeren Kammern eingepaßt wurden. Architektonisch sind es also zwei Blockhausspeicher, deren Lücke dazwischen verbrettert und mit einer weiteren Tür versehen wurde, weil technisch der Blockhausstil nicht über die ganze Länge machbar gewesen wäre. Dieses Speicher- und Schatzgebäude  ist 33 m lang und 9,4 m breit und trägt ein Walmdach im Yosemune-Stil, welches mit Hongawarabuki-Ziegeln gedeckt ist. Das 14 m hohe Gebäude ist als Nationalschatz klassifiziert. Das Material ist Hinoki-Holz. Der Fußboden liegt 2,70 m über dem Erdboden. Im Inneren wurden wertvolle Schriften und Kunstwerke aufbewahrt. Man kommt nicht an das Gebäude heran, kann es aber von der Ostseite aus gut betrachten, wo eine kleine Stichstraße zu einem Rondell führt. Das ganze Areal gehört zum kaiserlichen Hofamt, nicht mehr zum Tempel. Man kann den Speicher nicht innen besichtigen.

Es hat sich neben dem Nandaimon noch ein weiterer, älterer Torbau erhalten, der gänzlich unbeachtet von Touristen im Nordwesten des Areals steht. Dabei ist er ein paar Jahrhunderte älter als das Nandai-mon, denn es stammt aus der Nara-Zeit. Wer z. B. zum Tempel Hannya-ji läuft, kommt direkt daran vorbei, und auch vom großen Speichergebäude ist es nur ein kleiner Spaziergang nach Westen. Um das Tor zu erreichen, müssen wir einmal um die Verwaltung der kaiserlichen Hofhaltung herumgehen und dann über die Tsuzaka nach Westen bis kurz vor die verkehrsreiche Hauptstraße. Das ist das Tegai-mon; es zählt zur Weltkulturerbestätte Historisches Nara und ist als Nationalschatz geschützt. Das ungefähr in der Tenpyo-hoji-Zeit erbaute Tor wird von 8 Pfosten außerhalb der Mittellinie getragen (sog. 8-beiniges Tor), bildet also ein Schema von 3 x 2 Ken, mit einem Mitteldurchgang und zwei Seitenkompartimenten. Das Satteldach im Kirizuma-Stil ist mit Hongawarabuki-Ziegeln gedeckt. Im Norden und Süden sind zwei kurze Mauerstücke (Lehmmauer mit stützenden Holzpfosten und Dach, ockerfarben mit fünf weißen Linien) angebaut, die schräg zur Torplattform hochleiten. Das nördliche Mauerstück besitzt noch ein kleines Nebentor aus Holz. Das Tor trägt noch einen weiteren Namen: Kagekiyo-mon. Das basiert auf der unbelegten Legende, Taira Kagekiyo habe sich in diesem Tor versteckt, um zu versuchen, Minamoto no Yoritomo zu töten.

Zurück zur Nordwestecke der großen Buddhahalle: Dort befindet sich eine sich nach Westen ziehende, unübersichtliche und kleinteilige Gruppe von Subtempeln, die man keinesfalls übersehen sollte, weil sich hier wichtige Kunstwerke befinden. Beginnen wir am Nordende des Nishi Kairo: Dort steht ein wenig höher der Sashizu-do, zu dessen Haupthalle die Treppe von Süden hinaufführt. Bemerkenswert sind die seitlichen glockenförmigen Fenster der im 19. Jh. entstandenen Halle. Diese Halle Shizudo bzw. Sashizudo ist die 11. Station der 25 heiligen Stätten mit Bezug zu Honen Shonin (Honen Shonin nijugo reijo). Diese Pilgerroute wurde zuerst 1751 etabliert, um an den 550sten Todestag des Gründers der Jodo-shu zu erinnern, dann 1974 wiederbelebt zum Gedenken an das 800. Gründungsjahr der Jodo-shu. Die Anzahl 25 erinnert daran, daß Honen Shonin am 25.1.1212 gestorben ist. Die vorher besuchte 10. Station ist der Kaguyama Shorinin Honen-ji in der Stadt Kashihara, Präfektur Nara, danach geht es zum Todai-ji, und die nachfolgende 12. Station ist der Gonjo-ji-Tempel in der Stadt Ise, Präfektur Mie.

Weiter im Westen folgt ein großer, von einer Lehmmauer umgebener Komplex (Kanjin-sho) mit der Kanjinsho-Amida-Halle (Amida-do), mit einem Glockenturm (Shoro, Shourou) und der Halle Kanjinsho-Kokei-do (Koukei-dou), und ganz hinten in dem Komplex liegt die Hachiman-Halle. Dieser ganze Komplex ist weitgehend Edo-zeitlich und wurde vom Mönch Kokei erbaut, als er von hier aus den Wiederaufbau des Todai-ji leitete. Dieser Komplex war quasi das Hauptquartier und Planungszentrum des zweiten Wiederaufbaus. In der Halle Amida-do wird eine Statue des Amida Butsu aufbewahrt, die nur am 5. Oktober jeden Jahres gezeigt wird. Diese Figur soll Chogen damals von seiner Reise aus China mitgebracht haben; sie gilt als Sung-zeitlich. Buddha Amida, der pausbäckig, pummelig und untersetzt sowie mit einem riesigen Lockenschopf dargestellt wird, meditiert über fünf Kalpas hinweg. In der Halle Kokei-do gibt es ein Bildnis des Mönches Kokei (Koukei). Im Hachiman-dono (Hachiman-den) wird Hachiman in einer besonderen Erscheinungsform als sitzender Mönch dargestellt (Mokuzo sogyo hachimanjin zazo, Mokuzou sougyou hachimanjin zazou). Dieses Kunstwerk aus der Kamakura-Zeit ist als Nationalschatz eingestuft. Es wurde 1201 vom Bildhauer Kaikei angefertigt. Die 87,1 cm hohe, sehr naturalistisch wirkende Figur mit durchdringenden Augen, nach oben gezogen Augenbrauen und leichten Falten um den Mund besteht aus farbig gefaßtem Hinoki-Holz. Bemerkenswert ist dabei die fließende Grenze zwischen einem shintoistischen Gott und einer buddhistischen Erscheinungsform. Im Kokei-do (Koukei-dou) wird ein weiterer Nationalschatz aufbewahrt, eine stehende Figur des Buddha Shakyamuni im Moment seiner Geburt (Dozo tanjo shaka butsu ryuzo, Douzou tanjou shaka butsu ryuuzou) samt Bassin (Dozo kanbutsuban, Douzou kanbutsuban). Das Nara-zeitliche Kunstwerk stammt aus der zweiten Hälfte des 8. Jh. Das Material ist vergoldete Bronze. Die Shaka-Figur ist 47,5 cm hoch, das Bassin für Waschungen besitzt 89,4 cm Durchmesser.

Im Westen davon liegt eine weiterer großer Komplex. In der nordwestlichen Gruppe gehört die Edo-zeitliche Ordinationshalle (Kaidan-do, Kaidan-dou) zu den Gebäuden, die man besichtigen kann (separat eintrittspflichtig). Die als wichtiges Kulturgut eingestufte Halle steht frei innerhalb eines ummauerten Rechtecks, und im Zentrum befindet sich der Kaidan, also die Plattform, auf der Priester ordiniert wurden. Den ganzen Komplex mit den Nachbargebäuden bezeichnet man als Kaidan-in. Vom kleinen Tor in der südlichen Umfassungsmauer aus führt ein Plattenweg durch die Kiesfläche zum Eingang.

Die Wurzeln dieses Gebäudes liegen im Jahr 754, und die Schlüsselfigur ist der chinesische Mönch Jian Zhen, japanisch Ganjin. Jian Zhen (688-763) stammte aus der Präfektur Guangling (heute Yangzhou) begann seine Karriere im Alter von 14 Jahren als Novize im Tempel Dayun Si in China. Dort blieb er sechs Jahre, dann reiste er zu einem Studienaufenthalt nach Chang'an. Im Alter von 26 Jahren kehrte er zurück, danach lehrte er bis 742 im Tempel Daming Si in Yangzhou, zuletzt als Abt. Er wurde vom Tenno nach Japan eingeladen, seine buddhistischen Lehren zu verbreiten und Mönche entsprechend auszubilden. In Yangzhou bekam er 742 Besuch von den beiden japanischen Priestern Eiei und Fushou, die der Tenno zur Suche nach geeigneten Priestern ausgesandt hatte. Das Problem war, daß man in Japan gerade dabei war, die buddhistischen Institutionen und Praktiken zentral zu ordnen, und vor allem die Strukturen mit Legitimität zu versehen. Der Buddhismus gewann immer mehr Anhänger, und um Wildwuchs vorzubeugen, war es wichtig, auf die Kontinuität der Traditionslinien durch ordnungsgemäße Ordination zu achten. Nur durch lückenlose aufeinanderfolgende Ordinationen waren die buddhistischen Priester und Autoritäten des Landes mit der nötigen Legitimität versehen. Und nur so hatte auch die Regierung eine Kontrolle darüber, wie viele Mönche jedes Jahr zur Ordination zum Priester zugelassen wurden. Jian Zhen folgte dem Ruf, reiste nach fünf wegen widrigen Winden, Irrwegen bzw. behördlichen Interventionen und anderen Schwierigkeiten vergeblichen Versuchen, mittlerweile erblindet, 753 endlich mit einer japanischen Gesandtschaft erfolgreich ab, kam in Kagoshima auf Kyushu an, reiste 754 weiter nach Nara und richtete genau hier im Todai-ji als zentraler buddhistischer Instanz des Kaiserreichs noch im Jahre 754 eine Ordinationsplattform ein, zunächst provisorisch direkt vor der großen Buddha-Halle. Auch der Kaiser Shomu (Shoumu) und Kaiserin Komyo (Koumyou) gingen auf "Nummer sicher" und ließen sich von Jian Zhen zum zweiten Mal ordinieren.

An der Stelle im Nordwesten der großen Buddha-Halle entstand dann 755 eine entsprechende bauliche Einrichtung, der Kaidan-in. Jian Zhen gründete kurz darauf die Ritsu- oder Risshu-Schule, die "Regelschule". Diese Schule hatte das Privileg der Ordination, alle nicht dort ordinierten Mönche hatten offiziell nicht den Priesterstatus. Im Jahre 756 wurde Jian Zhen kurz hintereinander erst Generalsupervisor und dann Generaladministrator der Priester. Unter der Förderung der Kaiserin Koken (Kouken) gründete er 759 auf einem vom Kaiser zur Verfügung gestellten Stück Land im Westen der damaligen Hauptstadt den Tempel Toshodai-ji, wo er bis zuletzt als Abt tätig war und wo eine weitere Ordinationsplattform gebaut wurde. Erst später entstanden weitere Ordinationsplattformen, eine im Yakushi-ji in Shimotsuke (heute Präfektur Tochigi) und eine im Kanzeon-ji in Tsukushi (heute Präfektur Fukuoka), um im Westen und im Osten des Landes ebenfalls Priester ordinieren zu können. Doch die Ordinationsplattform in Nara blieb die wichtigste. Erst mit der Etablierung des Kaidan auf dem Berg Hiei gab es Konkurrenz und ein paralleles Ordinationssystem. Die Nara-zeitliche Ordinationshalle im Todai-ji brannte dreimal ab, 1180, 1446 und noch einmal 1567. Jedesmal wurde sie wieder aufgebaut. Die heutige Halle stammt also aus der Edo-zeitlichen Wiederaufbauphase.

Auch wenn die Halle selbst nicht so hochwertig eingestuft ist (wichtiges Kulturgut auf Präfekturebene), findet man im Inneren vier Nationalschätze. Es handelt sich bei den ausgestellten Figuren um eine Gruppe von 4 lebensgroßen Shitenno (Himmelskönigen) aus der Nara-Zeit, hergestellt im 8. Jh., also noch aus der Gründungszeit des Tempels 752 ff. Das Material ist farbig gefaßter Ton, und dieses Material erlaubt feinste Züge und expressivste Haltungen. Alle vier Figuren tragen Rüstungen. Alle tragen Waffen und/oder weitere Attribute. Wilde Tiermasken schmücken Brustplatten und Schulterstücke. Deutlich sichtbar ist ein chinesischer Einfluß auf die Darstellung. Im einzelnen handelt es sich bei diesen Meisterwerken Nara-zeitlicher Kunst um folgende Figuren (Sozo shitenno ryuzo, Sozou shitennou ryuuzou): ein stehender Jikoku-ten (Sozo Jikoku-ten ryuzo, Sozou Jikoku-ten ryuuzou), 1,605 m hoch, bewacht den Ostensteht rechts vorne vom Betrachter aus gesehen, ein stehender Zocho-ten (Sozo Zocho-ten ryuzo, Sozou Zouchou-ten ryuuzou), 1,622 m hoch, bewacht den Süden, steht links vorne, ein stehender Komoku-ten (Sozo Komoku-ten, Sozou Koumoku-ten ryuu), 1,699 m hoch, bewacht den Westen, steht links hinten, und ein stehender Tamon-ten (Sozo Tamon-ten ryuzo, Sozou Tamon-ten ryuuzou), 1,645 m hoch, bewacht den Norden, steht rechts hinten. Die Erhaltung ist hervorragend. Nur wenige Details wurden restauriert, so z. B. die Pagode in der hoch erhobenen rechten Hand von Tamonten, die Lanze mit dem Dreizack in der rechten Hand von Zocho-ten und der linke Arm von Komoku-ten mit der Schriftrolle in der Hand.

Mit ihren Füßen stehen sie auf sich krümmenden Dämonen, die sie niedertreten, das sind vordergründig die Feinde des Buddhismus, hintergründig aber die Geistesgifte der buddhistischen Ethik, nämlich Gier/Begierde, Zorn/Haß/Wut und Unwissenheit/Ignoranz/Verblendung, also all die Geisteszustände, die den Menschen davon abhalten, Buddhas Botschaft wahrzunehmen. Das darstellerische Mittel des Herumtrampelns auf diesen Gegners ist ein uraltes Motiv, das seine Wurzeln im Hinduismus hat und schon bei Shiva-Darstellungen auftritt. Von diesen vier Dämonen haben drei gespaltene Hufe, der vierte, welcher von Tamon-ten bzw. Bishamon-ten zertrampelt wird, hat Füße und Hände mit jeweils vier Fingern und Zehen, was zeigt, dass er eher ein Dämon als ein Mensch ist, welcher über je fünf Glieder an Händen und Füßen verfügt. Bei den Waffen ist der Dreizack eine gerne gewählte Stangenwaffe, aber auch das ist nicht ohne Symbolik, denn die Dreizahl verweist auf die drei Juwelen des Buddhismus, Buddha selbst, Dharma, die Lehre, und Sangha, die Gemeinschaft der Mönche bzw. Gläubigen. Der Dreizack ist ebenfalls im indischen Hinduismus als Symbol Shivas zu finden. Auch das Schwert verweist auf die intellektuelle Kraft des Glaubens. Komoku-ten wird typischerweise mit Sutra-Schriftrolle und Pinsel dargestellt, das ist ein Symbol für die Kraft der buddhistischen Schriften, der Sutras, zur Rettung aller fühlenden Wesen. Insbesondere die Lotus-Sutra ist von immenser Bedeutung für die Rettung der Seelen im Amida-Buddhismus. Eine besondere Rolle wird Tamonten/Bishamonten zuteil: Als Wächter des Nordens ist er für die gefährlichste Richtung zuständig, aus der traditionell alles Übel zu erwarten ist. Er ist dazu deshalb mit der stärksten Reliquie ausgestattet, der symbolischen Pagode mit der Asche Buddhas. In der Mitte dieser vier Himmelswächter stehen im Zentrum der Gruppe erhöht auf dem dreistufigen Kaidan in der hölzernen Tahoto-Pagode zwei kleine Edo-zeitliche Figuren aus Holz, rechts der 25 cm hohe Shakyamuni Tathagata bzw. Shakyamuni Nyorai, links der 24,2 cm hohe Taho Tathagata (Prabhutaratna).

Zum Kaidan-Komplex gehören heute neben dem Kaidan-do noch der 1603-1605 an der Schwelle von der Azuchi-Momoyama-Zeit zur Edo-Zeit erbaute Senju-do im Westen der Gebäudegruppe, der 1732 wiedererbaute Jukai-do und der Kuri als persönlicher Lebens- und Wohnbereich der Mönche. In der Halle Senju-do steht in einem lackierten Zushi auf dem Altar eine vollständig mit Goldfarbe bedeckte und wohlproportionierte Tausendarmige Kannon, Sen-ju-kanzeon-bosatsu, und davon leitet sich der Name der Halle ab. Die Figur wurde vermutlich gegen Ende der Kamakura Zeit angefertigt. Auch der Zushi ist bemerkenswert, weil seine inneren Wände mit detailreichen Bildern bemalt sind. Auf der Rückwand wird das Paradies der Kannon dargestellt, der Berg Potalaka, und auf den Türen sind Darstellungen der Achtundzwanzig Göttlichen Wächter und der Götter des Windes und des Donners zu sehen. Leider ist dieses Meisterwerk nicht öffentlich zugänglich.

Von hier aus kann man genau südwärts gehen, um zu den Isuien-Gärten zu gelangen. Südlich davon gelangt man wieder zum Nationalmuseum. Oder man biegt eine Querstraße vorher nach links (Osten) ab und gelangt wieder zum Hauptweg in Höhe des Honbo.


Kunstschätze des Todai-ji-Komplexes
Liste der Nationalschätze, Gebäude:

Liste der Nationalschätze, Skulpturen:
in der Halle des großen Buddha (Dai-butsu-den) bzw. Goldene Halle (Kondo, Kondou):

in der Lotushalle Hokke-do (Hokke-dou) oder Sangatsu-do (Sangatsu-dou):

in der Ordinationshalle (Kaidan-do, Kaidan-dou):

im Nandaimon:

im Kokei-do (Koukei-dou):

im Shunjo-do (Shunjou-dou):

im Hachiman-dono:

in der Gründerhalle Kaisan-do (Kaisan-dou):

Liste der Nationalschätze, diverse, auch solche im Museum:

Wichtige Kulturgüter (exemplarische, unvollständige Liste):

und etliche weitere Kunstwerke, Statuen, Malerein, Bücher und Schriftstücke. Es sollte beachtet werden, daß zwischenzeitlich weitere Kunstschätze aus den Substrukturen ins Museum überführt worden sein könnten. Das ganze Gelände des Todai-ji ist weiterhin als national wichtige historische Stätte ausgewiesen.


Alter der Gebäude des Todai-ji-Komplexes
Liste der erhaltenen Gebäude aus der Nara-Zeit:

Liste der erhaltenen Gebäude aus der Kamakura-Zeit:

Liste der erhaltenen Gebäude aus der Edo-Zeit:


Literatur, Links und Quellen
Lokalisierung auf Google maps: https://www.google.de/maps/@34.688963,135.8395368,17z?entry=ttu - https://www.google.de/maps/@34.688963,135.8395368,827m/data=!3m1!1e3?entry=ttu
Todai-ji auf Art and Archaeology, Geschichte und Bedeutung:
http://www.art-and-archaeology.com/japan/todaiji1.html - große Buddha-Halle: http://www.art-and-archaeology.com/japan/todaiji2.html - Laterne: http://www.art-and-archaeology.com/japan/todaiji3.html - Monumentalköpfe: http://www.art-and-archaeology.com/japan/todaiji4.html - Shitenno-Gruppen: http://www.art-and-archaeology.com/japan/todaiji5.html - großer Buddha: http://www.art-and-archaeology.com/japan/todaiji6.html - Bronztelaterne: http://www.art-and-archaeology.com/japan/todaiji7.html - Nio: http://www.art-and-archaeology.com/japan/todaiji8.html - Nikko und Gakko: http://www.art-and-archaeology.com/japan/todaiji9.html - Kannon: http://www.art-and-archaeology.com/japan/todaiji10.html - Shukongoshin: http://www.art-and-archaeology.com/japan/todaiji11.html
Rushanabutsu auf JAANUS:
https://www.aisf.or.jp/~jaanus/deta/r/rushanabutsu.htm
Besucherfaltblätter der einzelnen Hallen
Liste der Nationalschätze, Gebäude:
https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_National_Treasures_of_Japan_(temples)
Liste der Nationalschätze, diverse:
https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_National_Treasures_of_Japan_(crafts:_others)
Liste der Nationalschätze, Skulpturen:
https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_National_Treasures_of_Japan_(sculptures)
angebotene Goshuin des Todai-ji:
https://www.todaiji.or.jp/de/sutra-and-goshuin/goshuin/
alle Goshuin des Todai-ji:
https://???-???.jinja-tera-gosyuin-meguri.com/%E5%A5%88........%BC/.html
Todai-ji auf JPManual:
https://jpmanual.com/en/todaiji
Geschichte des Todai-ji auf der Webseite des Tempels:
https://www.todaiji.or.jp/de/history/ - https://www.todaiji.or.jp/de/history/narajidai/ - https://www.todaiji.or.jp/de/history/kamakuraki/ - https://www.todaiji.or.jp/de/history/edoki/ - https://www.todaiji.or.jp/de/history/genzai/
Die einzelnen Gebäude des Todai-ji: Daibutsuden:
https://www.todaiji.or.jp/de/information/daibutsuden/ - Nandaimon: https://www.todaiji.or.jp/de/information/nandaimon/ - Fudo-do: https://www.todaiji.or.jp/de/information/fudodo/ - Shoro: https://www.todaiji.or.jp/de/information/shoro/ - Senju-do: https://www.todaiji.or.jp/de/information/senjudo/ - Hokke-do: https://www.todaiji.or.jp/de/information/hokkedo/ - Nigatsu-do: https://www.todaiji.or.jp/de/information/nigatsudo/ - Shunjo-do: https://www.todaiji.or.jp/de/information/shunjodo/ - Oyuya: https://www.todaiji.or.jp/de/information/oyuya/ - Kodo-ato: https://www.todaiji.or.jp/de/information/kodoato/ - Kaidan-do: https://www.todaiji.or.jp/de/information/kaidando/ - Shigatsu-do: https://www.todaiji.or.jp/de/information/shigatsudo/ - Gyoki-do: https://www.todaiji.or.jp/de/information/gyokido/ - Sashizu-do: https://www.todaiji.or.jp/de/information/sashizudo/ - Tegai-mon: https://www.todaiji.or.jp/de/information/tegaimon/ - Kaisan-do: https://www.todaiji.or.jp/de/information/kaizando/ - Nenbutsu-do: https://www.todaiji.or.jp/de/information/nenbutsudo/ - Kanjin-sho: https://www.todaiji.or.jp/de/information/kanjinsho/ - Shoso-in: https://www.todaiji.or.jp/de/information/shosoin/ - Museum: https://www.todaiji.or.jp/de/information/museum/ - Übersicht über die Kapitel: https://www.todaiji.or.jp/de/information/
Minoru Ooka, D. Lishka: Temples of Nara and Their Art, Heibonsha Survey of Japanese Art, 192 S., Verlag: Art Media Resources 1973, ISBN-10: 0834810107, ISBN-13: 978-0834810105
Takeshi Kobayashi: Nara Buddhist Art, Todai-Ji, Heibonsha Survey of Japanese Art Band 5, 160 S., Verlag: Weatherhill 1975, ISBN-10: 0834810212, ISBN-13: 978-0834810211
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Nigatsudo auf Wikipedia:
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https://narashikanko.or.jp/en/spot/world_heritage/todaiji/ - https://narashikanko.or.jp/en/feature/daibutsu/
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https://www.britannica.com/topic/Todai-Temple
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https://www.japan-experience.com/all-about-japan/nara/temples-shrines/todai-ji-the-temple-to-the-great-buddha-of-nara - https://www.japan-experience.com/all-about-japan/nara/temples-shrines/todaiji-temple
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http://www.taleofgenji.org/todaiji.html
Todaiji auf Nara-Cityguide:
https://www.naracity-guide.com/en/spots/1
Shuni-e-Zeremonie auf Sumikai:
https://sumikai.com/nachrichten-aus-japan/kultur/riesige-fackeln-erhellen-die-nacht-bei-der-shuni-e-zeremonie-des-todai-ji-tempels-in-nara-339974/


Todaiji, Nara, Teil (2): Photos: Tegaimon, Nandaimon, Chumon, Kairo - Todaiji, Nara, Teil (3): Photos: Shosoin, Kaidando, Shoro, Nenbutsudo, Shunjodo, Oyuya - Todaiji, Nara, Teil (4): Photos: Hokkedo, Shigatsudo, Azekura, Ura-sando - Todaiji, Nara, Teil (5): Photos: Nigatsudo und angrenzende Bauten - Todaiji, Nara, Teil (6): Photos: Daibutsuden, Außenansichten, Daibutsu, Bronze-Laterne - Todaiji, Nara, Teil (7): Photos: Daibutsuden, Bodhisattvas, Shitenno, Innenansichten

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