Bernhard
Peter
Kyoto:
Saginomori jinja
Lage und
Erreichbarkeit
Der Shinto-Schrein Saginomori jinja ist ein völlig
untouristischer Schrein im Nordosten von Kyoto im Stadtviertel
Ichijoji (Adresse: 16 Shugakuin Miyanowakicho, Sakyo-ku,
Kyoto-shi). Er liegt im Süden der kaiserlichen Villa Shugakuin
und im Westen des Tempels Manshu-in. Die großräumige
Verkehrsanbindung erfolgt über den Bahnhof Shugakuin der Eizan
Line, von da sind es 750 m zu Fuß bis zum Schrein, geradewegs
nach Osten. Vom Hauptbahnhof Kyoto aus gibt es mehrere
Möglichkeiten: Zum einen kann man ab Hauptbahnhof den Bus Nr. 17
in Richtung Ohara nehmen und an der Haltestelle Shugakuin Ekimae
aussteigen (45 min., 24 Haltestellen). Der Restweg zu Fuß
beträgt 850 m. Alternativ kann man ab Hauptbahnhof JR Kyoto die
Buslinie Nr. 5 nach Iwakura Soshajo bis zur Haltestelle
Shugakuinmichi nehmen (52 min., 28 Haltestellen). Es verbleibt
ein Restweg von 700 m bis zum Schrein. Ebenso gut kann man mit
der U-Bahn der Karasuma Line bis zur Station Kokusaikaikan fahren
und dort den Bus Nr. 5 in Richtung Kyoto Eki mae, also in
Gegenrichtung, bis zur Haltestelle Shugakuinmichi nehmen. Das
geht ein bißchen schneller als die ganze Strecke mit dem 5er-Bus
zu bewältigen.
Da man den Schrein aber meistens im Verbund mit anderen Sehenswürdigkeiten (Sekizan Zen-in, Shugakuin-Villa, Manshu-in, Enko-ji, Nobotokean, Shisendo, Hachidai jinja und Konpuku-ji) besucht, beginnt man entweder im Norden über den Bahnhof Shugakuin und fährt im Süden über den Bahnhof Ichijoji zurück oder umgekehrt. Der kleine, aber überraschend schöne Schrein liegt abseits der Touristenrouten in einem Waldstück und ist still und beschaulich. Im Februar blühen hier die Pflaumenbäume, im April die Kirschbäume und im Mai die Azaleen. Im Spätsommer ist hier einfach nur erfrischende Waldatmosphäre.
Geschichte
und Bedeutung
Der Saginomori-Schrein wurde im 9. Jh. in der Heian-Zeit
gegründet, während der Jougan-Ära (859-877). Im Onin-Krieg
(1467-1477) wurde der Schrein komplett zerstört. Aber erst im
17. Jh. wurde er an die gegenwärtige Stelle in die Nähe der
kaiserlichen Villa Shugakuin verlegt; für den Neubau war Kaiser
Go-mizuno-o verantwortlich. Das gegenwärtige Hauptheiligtum, das
Wasserbecken und die Anbetungshalle entstanden im 18. Jh. Der
Honden wurde 1967 renoviert, dabei wurde auch der Korridor
(Kairo) gebaut. In diesem Schrein wird Susano-o-no-mikoto als
Hauptgottheit verehrt (siehe dazu beim nahen Hachidai jinja).
Rundgang
und Beschreibung
Das erste Torii liegt 260 m weit im Westen der Hauptgebäude an
der zum Schrein führenden Straße, die in Richtung Osten zum
Heiligtum führt, das in einem ovalen Waldstück von 130-170 m
Durchmesser liegt. Auf der unteren Ebene liegen im Westen die
Gebäude Yakumo-dono und Shamu-sho (Schreinbüro). Dann folgt
freistehend die allseits offene Halle (1775 erbaut), nach Osten
gefolgt von einem weiteren freistehenden Gebäude unklarer
Funktion. In Richtung auf das Hauptheiligtum steht links der
Treppe das Wasserbecken (Chouzusha, Temizuya, Baujahr 1775) mit
einem bronzenen Dachen als Wasserspeier. Eine steinerne Treppe
geht es hoch zum Heiligtum selbst mit dem von einem bedachten
Zaun umrahmten und aus dem Jahr 1775 stammenden Honden
(Hauptschrein). Vorne befindet sich in der Mitte des Zaunes der
mit einem geschweiften Giebel überdachte Zugang, die Stelle, wo
die Gläubigen die Götter anrufen und beten. An Dachziegeln, auf
Vorhangtüchern und als Metallbeschlag finden wir das kaiserliche
Chrysanthemen-Wappen. Vor der Stützmauer der oberen Ebene stehen
mehrere Steinlaternen aufgereiht. Ein paar kleine Nebenschreine
ergänzen das Ensemble, darunter solche für den Hachiman Daijin,
den Sumiyoshi Daimyojin, für den Amaterasu-sume-o-kami und für
den Kumano-koutai-kami. Im Süden des Schreins verläuft der Bach
Miya-gawa (ein Zulauf des Baches Otowa-gawa), der südwärts auf
den Schrein zuführende Weg (Minami sando) wird über die 1967
dorthin versetzte, eigentlich aus Zeiten des Kaisers Go-mizuno-o
stammende Brücke Miyuki-bashi geleitet. Auch von Norden her
führt ein Weg auf das Schreingelände. Einige Ema des Schreines
tragen zur Umgebung passende weiße Reiher im Flug als Motiv,
andere einen Hahn oder einen Hund, und besonders lustig sind die
mit einem flötespielenden Affen. Mehrere Bäume und Felsen sind
entweder mit Shimenawa oder mit einer zinnoberrot gestrichenen
Umzäunung als heilig gekennzeichnet.
Eingang und Torii
Schreingebäude der unteren Ebene
Schreingebäude der oberen Ebene
Ema
Literatur,
Links und Quellen:
Lokalisierung auf google maps:
https://www.google.de/maps/@35.0496014,135.7984179,19.09z - https://www.google.de/maps/@35.0494485,135.7984386,48m/data=!3m1!1e3
bei Kyotofukoh: https://kyotofukoh.jp/report201.html
bei Damien Douxchamps: https://damien.douxchamps.net/photo/japan/kyoto/hieizan/saginomori-jinja/
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