Bernhard
Peter
Hinduismus
und Hindu Dharma, Bali 2002
Was
ist im balinesischen Hindu Dharma anders als im Hinduismus
indischer Prägung?
Hindu Dharma ist im eigentlichen Sinne ein
Monotheismus. Vishnu, Shiva, Brahma sind nicht eigenständige
Götter, sondern Aspekte des einen Gottes Sang Hyang Widdhi.
Das Kastensystem ist wesentlich weniger kompliziert,
die Kastengrenzen sind weniger scharf, die Regeln (z. B. wer mit
wem nicht zusammen essen darf etc.) werden in Bali oft ignoriert.
Es gibt nur drei Kasten und Kastenlose. Kastenlose stellen in
Bali die Mehrheit und sind damit weit entfernt vom sozialen
Ausgegrenztsein.
In Indien muß ein Verstorbener sofort verbrannt
werden. In Bali macht man das nur bei hochgestellten
Persönlichkeiten. Andere werden zwischenbeerdigt, bis man sich
die Verbrennung leisten kann oder bis man sich einer größeren
Zeremonie anschließen kann.
In Bali darf eine Witwe wieder heiraten, in Indien
nicht.
In Bali spielt der Gemeinschaftsgottesdienst im
Tempel eine wichtigere Rolle als der Gottesdienst zu Hause.
Tempelfeste sind auf Bali wichtige gesellige Anlässe und werden
wie ein Dorffest gemeinsam begangen. In Indien ist der häusliche
Gottesdienst wichtiger.
Balinesen essen Fleisch, auch Rindfleisch, in Indien
undenkbar. Dafür sind den Balinesen andere Tiere, insbesondere
Affen als Nachkommen Hanumans heilig.
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Text, Graphik und Photos: Bernhard Peter 2002-2005
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