Bernhard Peter
Das
Reich von Kushan
Daten und Fakten:
Kujula Kadphises: ca.20 v.
Chr.-ca.30/64 n. Chr.
Wima/Welma Taktu: ca.30-ca.80
Welma Kadphises: ca.80-ca.103
Kanishka I: ca.103-ca.127 AD
Vasishka I: ca.127-ca.131
Huvishka I: ca.130-ca.162
Vasudeva I: ca.162-ca.200
Kanishka II: ca.200-ca.220
Vasishka II: ca.220-ca.230
Kanishka III: ca.230-ca.240
Vasudeva II: ca.240-ca.260
Vasu: spätes 3. Jahrhundert n. Chr.
Chhu: spätes 3. Jahrhundert n. Chr.
Shaka: 3.-4. Jahrhundert n. Chr.
Kipanada: 4. Jahrhundert n. Chr.
Was
bedeutet der Name Kushan?
Der Name ist abgeleitet von
einem chinesischen Begriff für eine lose Konföderation
indoeuropäischer Nomaden, die eine Version der tocharischen
Sprache benutzten. Dieses Volk stammte aus den Steppen des
Tarimbeckens im heutigen Sinkiang.
Aus
den zentralasiatischen Steppen ins Industal
Kushan war zwar eine
tocharische Staatsgründung in Zentralasien, der aber zur Zeit
seiner größten Ausdehnung zwischen 150 und 250 n. Chr. im
Westen von Tadjikistan bis zum kaspischen Meer und Afghanistan
bis hinunter ins Industal reichte. 176 v. Chr. bis 160 v. Chr.
wurden sie aus ihren angestammten Siedlungsgebieten von einer
anderen nomadischen Gruppe (den Hsiung-nu) vertrieben. Sie
wanderten zuerst ca. 135 v. Chr. nach Baktrien, das damals noch
unter dem Einfluß des Hellenismus stand. Daraufhin expandierten
sie nach Süden und erlangten die Kontrolle über Gandhara (das
Land der Pathanen im heutigen Pakistan und Afghanistan). Ihre
neue Hauptstadt wurde in der Nähe von Kabul gegründet. Die
Stämme standen in Kunst und Kultur unter dem Einfluß des
Hellenismus, es wurde auch das griechische Alphabet übernommen.
Beginnend mit Kujula Kadphises nahmen die Herrscher von Kuschan
einen Kaisertitel an.
Die
Macht des Reiches von Kushan in Indien
Der bedeutendste Herrscher des
Reiches von Kushan ist der dritte Kaiser namens Kanishka. Er
konvertierte zum Buddhismus. Unter ihm fand die vierte große
buddhistische Synode statt. Zu seiner Zeit bestimmten zwei
wichtige Städte das Reich von Kushan: Purushapura (heute
Peshawar) in Nordpakistan und Mathura in Nordindien. Es war ein
lockeres Staatswesen, das sich im wesentlichen auf lokale
Machthaber stütze, dazu eine Zeit inneren Friedens. Engagement
im Fernhandel (Seidenstraße, Seehandel auf dem Indischen Ozean)
führte zu wirtschaftlicher Blüte. Die Kunst und Kultur von
Gandhara in den städtischen Zentren der Kushan blühte auf und
trägt charakteristische Züge einer hellenistischen Form
buddhistischer Kunst, ein sog. Graeco-Buddhismus.
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Text, Graphik und Photos: Bernhard Peter 2005
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