Bernhard Peter
Die Sasana-Flagge -
Die Flagge des Buddhismus

Die buddhistische Flagge ist in sechs senkrechte Balken unterteilt, von denen die ersten fünf in den Farben blau (nila), gelb (pita), rot (lohita), weiß (odata), orange (manjestha) gehalten sind und der letzte in eben diesen fünf Farben horizontal unterteilt ist. Für die sechs Farben der buddhistischen Flagge, die übrigens von allen Traditionen anerkannt wird, gibt es verschiedene Erklärungen: Eine mythische Erklärung ordnet den Farben die Strahlen der Aura zu (rasmi mala), die von Buddha im Stadium seiner Erleuchtung unter dem Bodhi-Baum ausging. Eine moderne Interpretation bevorzugt eine Zuordnung der Streifen zu Grundeigenschaften des Buddhismus. Eine weitere Interpretation ordnet die 5 Farben den fünf Sinnen zu und die gemischte Spalte dem Verstand, der alles verarbeitet, was die Sinne an Informationen liefern. Interessant ist in allen Interpretationsvarianten die Tatsache, daß der letzte Vertikal-Balken als Mischfarbe (prabaswara) all dieser 5 Farben im letzten Feld angesehen und interpretiert wird, einer Farbe, die als solche vom Menschen nicht gesehen werden kann und daher in ihre Einzelteile zerlegt dargestellt wird.

Diese Flagge wurde zuerst am 28. 4.1885 in Sri Lanka im Dipaduttamaramaya-Tempel als Symbol des Buddhismus durch Migettuwatte Gunananda anläßlich des Vesakhi-Festes gehißt. Als Erfinder gilt der amerikanische Journalist Colonel Henry Steele Olcott. Weltweite Anerkennung erhielt sie spätestens seit 1952 anläßlich der World's Second Buddhists' Fellowship Conference in Japan.

In Birma gibt es seit dem Sixth Buddhist Council in Yangon 1956 eine besondere Variante dieser Flagge, in der orange gegen rosa ausgetauscht ist.

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© Text, Graphik und Photos: Bernhard Peter 2006
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