Bernhard Peter
Zum Allerheiligsten nur barfuß

Im Gegensatz zu Thailand, wo man die Schule erst an der Treppe vor dem Betreten eines Bot oder Viharn auszieht, im Hofe eines Tempels aber mit Schuhen herumläuft, gilt in Birma im gesamten Tempel die Pflicht zum Barfußlaufen. Die Ehrfurcht vor Buddha gebietet es, ab Tempeleingang oder Treppenaufgang die Schuhe auszuziehen, das gleiche gilt für Klöster.

Bei heute noch in Benutzung befindlichen und gepflegten Tempeln ist das auch gar kein Problem. Meist werden die gekachelten Höfe mehrmals täglich mit einem Besen gefegt, außerdem hat der ein oder andere Monsunsturm den letzten Dreck weggeschwemmt. Vielmehr kann ein sonniger Tag in der Shwedagon zum einer für Einheimische belustigenden Fortbewegungsart führen – weiße Kacheln sind ok, aber auf schwarzen Kacheln fühlt man sich wie ein Huhn auf einer heißen Herdplatte!

Aber auch in den historischen Monumenten von Bagan wird verlangt, daß man sie barfuß betritt. Sobald andere Menschen zugegen sind, sollte man sich auch tunlichst daran halten, natürlich um die religiösen Empfindungen der Menschen zu ehren, aber auch, weil es sonst bald ein fürchterliches Gezeter alter Weiber gibt, selbsternannter Tempelwächterinnen, wenn man mit Schuhen im Tempel erwischt wird.

Eigentlich hat man aber gar keine Lust, alle Tempel von Bagan barfuß zu betreten, und das aus mehreren Gründen:

Jedem sei anheimgestellt, selbst sein persönliches Gleichgewicht zwischen Ehrfurcht und Risiko zu finden, aber ich möchte folgenden Kompromiß anregen:

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© Text, Graphik und Photos: Bernhard Peter 2004 und 2005
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